Sepien – Meister der Tarnung

Nicht nur während der österlichen Fastenzeit zählen Sepien in Griechenland zu den gern gegessenen Tintenfischarten. Für die Meister der Tarnung gibt nämlich nicht nur im mediterranen, sondern auch im asiatischen Bereich eine Vielzahl von kulinarischen Zubereitungen.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Doch, was genau ist die Sepia eigentlich für ein Tier? Die Sepien (Sepiida) oder der Echte Tintenfische, der früher als Kuttelfisch bekannt war, bildet eine Ordnung innerhalb der Zehnarmigen Tintenfische (Decabrachia). Zwar sehen sie Kalamaren äußerlich ähnlich, im Inneren befindet sich allerdings ein völlig unterschiedliches Innenskelett.

Der Rückenschulp ist ein Schwimmkörper und er wird häufig am Strand gefunden. Genutzt wird er beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel für Kanarienvögel, aber auch in der Terraristik. Der flache Schulp, der auch als Phragmokon bezeichnet wird, besteht aus vielen gasgefüllten Kammern, die den Sepien statischen Auftrieb geben.

Übrigens sind die Tieren mit dem hornigen Schnabel, der an einen Papageienschnabel erinnert, Lauerjäger. Um ihren Mund herum befinden sich zehn, meist kurze, Fangarme, denn Sepien leben in Bodennähe und ernähren sich von Krebsen und Fischen.

Rückenschulp Sepia – Foto: Hellas-Bote

Recht schnell sind sie nicht mit ihrem Flossensaum, der als Band mit wellenartigen Bewegungen rund um den Körper für den Antrieb sorgt. Dafür sind viele Sepienarten zu Farbwechseln fähig oder graben sich mit großer Geschwindigkeit ein um sich zu schützen. Ihren Farbwechsel nutzen sie jedoch nicht nur bei Feinden, sondern sie signalisieren mit ihm auch ihre Paarungsbereitschaft.
Hierbei hilft ihr Tintenbeutel, der konzentriertes Melanin enthält. In der Antike und auch bis in die jüngste Vergangenheit wurde die Tinte zur Färbung von Kleidung genutzt, mittlerweile findet man sie fast ausschließlich in der Herstellung schwarzer Nudeln. Die Sepien selbst sind nicht nur nahrhaft, sie gelten auch als Delikatesse in der mediterranen und asiatischen Küche.

Zum Abschluss noch einmal zurück zur Paarung, bei der die Sepien in großen Schwärmen zusammentreffen, die von Kämpfen um die Gunst der Weibchen geprägt sind. Nach der Paarung sterben die Männchen und auch die Weibchen verenden nach der Eiablage. (pv)


Sepien (Sepiida)

Systematik
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda)
Unterklasse: Tintenfische (Coleoidea)
Überordnung: Zehnarmige Tintenfische(Decabrachia)
Ordnung: Sepien
Wissenschaftlicher Name: Sepiida


Sepia in Griechenland – Foto: Hellas-Bote