Olivenbäume richtig schneiden, überwintern und pflegen

Der Olivenbaum ist eine faszinierende Pflanze, die mit ihrem mediterranen Charme jede Terrasse bereichert. Doch um ihn gesund zu halten, bedarf es der richtigen Pflege.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Da Olivenbäume in Deutschland nicht ausreichend frosthart sind, werden sie meist als Kübelpflanzen kultiviert. Sie benötigen einen vollsonnigen, windgeschützten Standort und eine Erde mit hervorragender Wasserdurchlässigkeit, um Staunässe und Pilzbefall zu vermeiden. Die beste Wahl ist hochwertige Kübelpflanzenerde, die mit Sand, Kies oder Blähton angereichert wird, um eine gute Belüftung des Wurzelbereichs zu gewährleisten.

Da sich die Struktur des Substrats im Laufe der Zeit verändert, sollten Olivenbäume alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, denn dann kann sich der Baum optimal regenerieren. Dabei wird die alte Erde grob abgeschüttelt, die Wurzeln freigelegt und der Baum in einen frischen Topf gesetzt. Besonders geeignet sind Keramikgefäße, da sie atmungsaktiver sind als Kunststofftöpfe. Eine Drainageschicht aus Tonscherben sorgt für einen guten Wasserabzug. Nach dem Umtopfen sollte der Olivenbaum zunächst an einem halbschattigen Standort stehen, bevor er wieder in die volle Sonne kommt.

Die Pflege eines Olivenbaums ist unkompliziert. Er benötigt nur mäßig Wasser, da er Trockenheit besser verträgt als Staunässe. Während der Wachstumsphase erhält er monatlich einen Volldünger, vorzugsweise Spezialdünger für mediterrane Pflanzen oder Zitrusdünger, um eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen. Stickstoffbetonte Düngungen fördern das Wachstum und sind bis zum Sommerbeginn sinnvoll, danach unterstützen kaliumbetonte Düngungen die Holzreife und Widerstandsfähigkeit der Pflanze.

Ein gezielter Rückschnitt fördert eine harmonische Wuchsform und hilft, den Olivenbaum gesund zu halten. Vor dem Einwintern können lange, unregelmäßig wachsende Triebe gekürzt werden. Ein radikaler Rückschnitt ist ebenfalls möglich, sollte aber nur bei jüngeren Bäumen erfolgen, da ältere Exemplare empfindlicher auf starke Eingriffe reagieren. Zudem sollten nach der Winterpause vergeilte Triebe entfernt werden, die durch zu warme und dunkle Winterquartiere entstanden sind. Besonders beliebt sind Oliven-Hochstämmchen, die regelmäßig geschnitten werden müssen, um ihre typische Form zu behalten. Eine einfache Methode ist die Verwendung einer Pappschablone, die als Orientierungshilfe dient und für eine gleichmäßige Kronenform sorgt.

Mit der richtigen Pflege, dem passenden Standort und einem gezielten Schnitt entwickelt sich der Olivenbaum zu einem prächtigen Gehölz, das viele Jahre Freude bereitet. Wer ihm die optimalen Bedingungen bietet, kann sich sogar über eigene Oliven freuen, auch wenn die Fruchtbildung in Deutschland eine echte Herausforderung bleibt. (pv)

Foto: Hellas-Bote