Methana – Die verborgene Perle der Peloponnes

Die Halbinsel Methana, gelegen im Saronischen Golf am östlichen Rand der Peloponnes, ist ein wahres Juwel Griechenlands, das trotz seiner reichen Geschichte und beeindruckenden Natur weitgehend unentdeckt geblieben ist.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos

Reisen – Mit über 30 Vulkandomen und zahlreichen schwefelhaltigen Thermalquellen vulkanischen Ursprungs bietet Methana nicht nur landschaftliche Schönheit, sondern auch geologische Besonderheiten.

Die höchste Erhebung der Halbinsel ist die Chelona mit 741 Metern, von deren Gipfel aus man einen atemberaubenden Blick über die umliegende Landschaft genießen kann. Die vulkanische Aktivität der Region ist historisch belegt: Zwischen 277 und 239 v. Chr. Ereignete sich ein Ausbruch des Vulkans Kameno Vouno nahe dem Dorf Kameni Chora. Antike Schriftsteller wie Ovid, Strabon und Pausanias berichteten von diesem Ereignis und den daraus hervorgegangenen Heilquellen bei der Siedlung Agios Nikolaos.

Diese Thermalquellen machen Methana bereits im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Kurort, der vor allem die wohlhabende Mittelschicht aus Athen und Piräus anzog. Hotels, ein Kasino, Freiluftkinos und ein kleines Theater zeugen von der damaligen Blütezeit. Die täglichen Schiffsverbindungen mit Piräus machen Methana zu einem „Mykonos“ der Vorkriegszeit. Während des Zweiten Weltkriegs litt auch Methana unter der deutschen Besatzung, doch größere Verbrechen der Besatzer sind nicht bekannt. Nach dem Krieg erhielt Methana Mittel aus dem Marshallplan und restaurierte die Heilbäder Agios Nikolaos im Ostteil der kleinen Kurstadt.

In den 1960er-Jahren erlebte Methana erneut einen Aufschwung als beliebter Kur- und Sommerort. Die Seepromenade wurde modernisiert, und auf dem Inselchen Nisaki entstand ein Versorgungszentrum. Doch ab 1990 begann ein langsamer Abschwung. Die fehlende Modernisierung der Heilbäder und das negative Image als Kurort für ältere Menschen führten zu einer Ablehnung des Tourismus. Konkurrenzorte wie Loutraki und Ädipsos entwickelten sich weiter, während Methana zurückblieb. Trotz der ersten internationalen Konferenz über den Vulkanismus Methanas im Juni 2016, die zahlreiche Geologen und Vulkanologen anzog, fehlt es bis heute an nachhaltigen Konzepten zur touristischen Entwicklung.

Dennoch bietet Methana mit seinen über 60 Kilometern Wanderwegen, zahlreichen historischen, geologischen und naturkundlichen Sehenswürdigkeiten ein enormes Potenzial für nachhaltigen Tourismus. Die vulkanische Landschaft, die historischen Stätten und die traditionellen Dörfer machen die Halbinsel zu einem idealen Ziel für Reisende, die abseits der ausgetretenen Pfade die authentische griechische Kultur und Natur erleben möchten. (jk)

Panoramablick auf den Hauptort der gleichnamigen Halbinsel Methana – Foto: Von Martin J. Höfler – pixlers.at – selbst fotografiert, CC-by-sa 3.0/de, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=4387974

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert