Erschütternde Nacht auf Rhodos: Erdbeben versetzt Ägäis in Aufruhr

In der Nacht zum Dienstag wurden weite Teile der südöstlichen Ägäis von einem schweren Erdbeben überrascht. Besonders betroffen war die bei Urlaubern beliebte griechische Insel Rhodos.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen

Aktuell – Das Beben, das nach Angaben des Europäischen Mittelmeer-Erdbebenzentrums (EMSC) eine Stärke von 6,2 aufwies, ereignete sich gegen Mitternacht in einer Tiefe von rund 68 Kilometern unter dem Meeresboden. Die Erschütterungen waren nicht nur auf Rhodos, sondern auch auf benachbarten Dodekanes-Inseln sowie entlang der türkischen Ägäisküste deutlich zu spüren. Besonders heftig traf es die Region um Marmaris, wo ein weiteres, separiertes Beben der Stärke 5,8 registriert wurde.

Nach offiziellen Angaben verloren mindestens 69 Menschen bei panikartigen Fluchtversuchen die Kontrolle und verletzten sich zum Teil schwer. In mehreren Fällen sprangen Bewohner aus Angst vor Gebäudeeinstürzen aus Fenstern ihrer Wohnungen. In Marmaris kam es dabei zu einem besonders tragischen Zwischenfall: Ein 14-jähriges Mädchen erlitt nach ersten Erkenntnissen eine schwere Panikattacke und verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Seismologen betonen, dass die Tiefe des Bebens womöglich eine katastrophalere Wirkung an der Oberfläche verhindert habe. Dennoch zeigt das Ereignis erneut die seismische Aktivität der Region, die sich an der Grenze zweier Erdplatten befindet. Experten schließen Nachbeben in den kommenden Tagen nicht aus und mahnen zur Vorsicht.

Während sich die Behörden nun einen Überblick über die Schäden und Verletzungen verschaffen, bemühen sich Rettungskräfte auf beiden Seiten der Ägäis um eine schnelle Versorgung der Betroffenen. Touristen auf Rhodos und umliegenden Inseln wurden in der Nacht in Sicherheit gebracht – die meisten konnten jedoch bereits in den frühen Morgenstunden wieder in ihre Unterkünfte zurückkehren. (dt)

Foto: Erik Karits/Pixabay