Nordwestlich von Pachia Ammos und südlich von Agios Nikolaos auf der griechischen Mittelmeerinsel #Kreta liegt das Kloster von Panagia Faneromeni oder Jungfrau Maria von Gournia. In einer Höhle mit einer Quelle erbaut gilt das Wasser als wundertätig.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Kreta – In einer Höhe von 540 Metern und von einem wunderbaren Meerblick gekrönt liegt das Kloster von Panagia Faneromeni oder Jungfrau Maria von Gournia rund 24 km südlich von Agios Nikolaos. Das Männerkloster wurde in einer Höhle gebaut, die der Jungfrau Maria und der Zoodohos Pigi (der lebenspendenden Quelle) gewidmet ist. Ihr Wasser ist als wundertätig bekannt und so pilgern nicht nur am Festtag des Klosters, dem 15. August, sondern das ganze Jahr über Gläubige zum berühmtesten Kloster im östlichen Kreta.
Am Berghang über der minoischen, antiken Stadt Gournia ursprünglich in der zweiten byzantinischen Epoche (961 – 1204 nach Christus) erbaut, wurde es im 16. Jahrhundert erweitert und erhielt den heutigen Festungscharakter nachdem die Insel von Piraten heimgesucht wurde.
Nun liegt dem Standort natürlich auch eine Legende zugrunde, so soll ein Hirte jeden Abend seinen besten Widder vermisst haben. Eines abends folgte er dem Tier zu einem kleinen Fluss, der in einer Höhle seinen Ursprung fand. Als sich der Hirte der Höhle näherte erschien ihm eine Ikone der Jungfrau Maria. Der Hirte nahm sie mit nach Hause, doch sie verschwand und offenbarte sich erneut in der Höhle an der Quelle des Wassers. So wurde in einer vorgelagerten Höhle eine Kapelle mit Fresken an den Wänden erbaut. Wahrscheinlich währen der Belagerung der Türken wurden die Wände durch Feuer geschwärzt, das Heiligtum blieb jedoch versteckt in einer zweiten Höhle und auch das heilige Wasser fließt bis heute.
Die Außenwände schützen den Festungskomplex mit Bäckerei, Lager und Mönchszellen, auch das sogenannte Brühloch, durch welches die Mönche ihre Feinde mit geschmolzenem Blei über kochendem Öl übergossen, ist erhalten. In diesem Schutz fanden auch kretische Rebellen einen Rückzugsort währen der venezianischen und türkischen Belagerung. Schriften weisen zudem darauf hin, dass im Kloster die erste, geheime Schule auf Kreta betrieben wurde. (mv)