Korfu: Auf den Spuren von Kaiser Wilhelm II. und ein unvergesslicher Klosterbesuch

Im Westen der griechischen Insel Korfu liegt das Dorf Pelekas. Mit seinen rund 400 Einwohnern gehört es nicht zu den typischen Touristenattraktionen, doch gibt es hier einige Ziele, die Besucher unbedingt ansteuern sollten.
Von Redakteurin Nadja Becker

Korfu Schon Kaiser Wilhelm II. lockte der Ausblick auf einen der schönsten Sonnenuntergänge der Insel. Ab 1907, nachdem er das berühmte Achilleion übernommen hatte, verweilte der Kaiser regelmäßig in dem Observatorium, von dem heute nur noch Ruinen übrig sind. Eine Aussichtsplattform bietet ein Gefühl, wie Kaiser Wilhelm II. den Blick auf das Gebiet, welches heute Kaisers Throne genannt wird, genossen hat. Das Dorf Pelekas mit seinen verwinkelten Gassen und farbenprächtigen Häusern an den Abhängen eines 270 m hohen Hügels bietet einen tollen Fotostopp.

Foto: Hellas Bote

Das Dorf zieht besonders Künstler an, die ihre Ruhe fernab des Massentourismus in den meist familiär betriebenen Tavernen finden wollen. Mehrfach im Jahr lockt das Pelekas Art Festival. Live-Musik und Graffiti-Maler bieten ein Festival der besonderen Art bei dem graue Hauswände zu farbenfrohen Kunstwerken werden und bis zum Sonnenaufgang gefeiert wird. Dazu bietet sich die landestypische Küche an oder ein Einkauf in den kleinen Supermärkten.

Nicht außen vor lassen sollte jeder Besucher einen Ausflug zum Kloster Panagia Mirtiotissa. Der Weg von Pelekas oder Vatos aus ist wenig beschildert, zudem muss das letzte Stück vorbei an zwei Tavernen zu Fuß bewältigt werden, dafür erwartet die Besucher ein Erlebnis der außergewöhnlichen Art. In diesem Kloster aus dem 14. Jahrhundert an der Westküste und dem Strand von Mirtiotissa, inmitten von Myrtensträuchern und alten Olivenbäumen lebt Pater Sofronis. Der Mönch studierte in Münster und Düsseldorf, machte es sich zur Aufgabe das Kloster wieder aufzubauen. Warmherzig und freundlich begrüßt er jeden Gast, spricht deutsch, englisch und griechisch. Der Wiederaufbau des Klosters, in dem bei Pater Sofronis viele heimatlose Tiere untergekommen sind, ist nur durch Spenden möglich. Offen und gerne führt der Mönch die Gäste durch das Kloster und zeigt ihnen den fast verwunschen anheimelnden Klostergarten. Viele Räume des Klosters konnte er bisher wieder herrichten.

Der Besuch hier ist ein absolutes Muss, bei dem die Gäste mit einer kleinen Spende Gutes tun können und vom ersten Augenblick an wissen, dass ihre Gabe hier genau am richtigen Platz ist. (nb)

Foto: Hellas Bote