Die gewöhnliche Languste, auch bekannt als „Ritterkrebs“, ist ein Meisterwerk der Natur. Mit ihrer auffälligen rotbraunen bis violettbraunen Färbung, den charakteristischen gelb gebänderten Antennen und einer Länge von bis zu 50 Zentimetern ist sie ein beeindruckender Bewohner der felsigen Unterwasserwelten.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Doch ihre Bedeutung reicht über ihr ästhetisches Erscheinungsbild hinaus: Als wichtige Spezies in marinen Ökosystemen und kulinarischer Delikatesse spielt sie eine wesentliche Rolle. Besonders in den Küstengewässern Griechenlands findet man diesen faszinierenden Zehnfußkrebs – ein Symbol mediterraner Vielfalt.
Die gewöhnliche Languste zeichnet sich durch ihren zylindrischen Carapax und das Fehlen von Scheren aus. Ihre langen, bandförmig gefärbten Antennen dienen sowohl der Orientierung als auch der Kommunikation. Jungtiere besitzen ein auffälliges gelbes Längsband, das mit zunehmendem Alter verblasst. Die robuste Körperstruktur und ihre prächtigen Farben machen sie nicht nur optisch interessant, sondern auch gut an ihren Lebensraum angepasst.
Wo lebt die Languste? Die gewöhnliche Languste bevorzugt felsige Küstenzonen und hält sich meist in einer Tiefe von 5 bis 160 Metern auf. In kaltem Wasser findet man sie überwiegend zwischen 10 und 30 Metern, während sie in wärmeren Gewässern tiefer lebt.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Ostatlantik – von den Küsten Norwegens bis Marokko – sowie über große Teile des Mittelmeers. Interessanterweise fehlt sie jedoch im südöstlichen Mittelmeer, was vermutlich auf spezifische Umweltbedingungen zurückzuführen ist.
In Griechenland sind Langusten in den felsigen Gebieten der Ägäis und des Ionischen Meeres zu finden. Diese Regionen bieten perfekte Versteckmöglichkeiten in Felshöhlen und -nischen, die den Krebsen Schutz vor Fressfeinden und starken Meeresströmungen bieten. Besonders rund um Inseln wie Kreta, Korfu oder die Kykladen sind sie weit verbreitet.
Langusten gehören zur Familie der Palinuridae, die weltweit 18 Gattungen und 55 rezente Arten umfasst. Die gewöhnliche Languste unterscheidet sich von anderen Arten durch ihr größeres Verbreitungsgebiet in europäischen Gewässern und ihre Anpassung an kühlere Temperaturen.
Die gewöhnliche Languste ist nicht nur biologisch faszinierend, sondern auch ein begehrter Leckerbissen. Ihr Fleisch gilt zwar als weniger saftig im Vergleich zum Hummer, dennoch ist sie ein Highlight in der mediterranen Küche. Besonders in Griechenland wird sie häufig gegrillt, als Teil von Meeresfrüchteplatten serviert oder in traditionellen Gerichten wie „Astakomakaronada“ – Langusten-Pasta – verwendet.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frische: Der gekrümmte Schwanz einer lebenden Languste ist ein Zeichen für ihre Qualität. Wird der Schwanz im gekochten Zustand ausgestreckt, deutet dies darauf hin, dass die Languste vor der Zubereitung bereits verendet war. (pv)