Impfungen im frühen Katzenleben schützen im Falle einer Infektion vor schweren Krankheitsverläufen. Das passende Impfschema richtet sich nach den Lebensumständen der Kitten. Geimpfte Katzen leisten einen wichtigen Beitrag für den Populationsschutz.
Magazin – Ein Katzenwelpe kommt ins Haus. Die Freude über den Familienzuwachs ist groß. Das Katzenjunge selbst muss viele neue Eindrücke und Einflüsse verkraften, die auch seine Gesundheit betreffen. Zumindest in den ersten Wochen ist ein Kätzchen jedoch noch gut geschützt durch die Antikörper, die es mit der Muttermilch aufgenommen hat. Diese Schutzwirkung lässt jedoch nach. Etwa ab der 8. Lebenswoche braucht das Immunsystem Schützenhilfe. Die Grundimmunisierung folgt dabei einem festen zeitlichen Ablauf und ist nach gut einem Jahr mit der vierten Impfung abgeschlossen. Weitere Wiederholungsimpfungen sollten mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Orientierung, welche Impfungen die Katze von Beginn an braucht, gibt die Impfleitlinie der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet). Sie unterscheidet zwischen Core- und Non-Core-Komponenten. Erstere umfassen diejenigen Infektionskrankheiten, gegen die jede Katze zu jeder Zeit geschützt sein sollte, unabhängig davon, ob sie in der Wohnung gehalten wird oder auch Freigang hat. Non-Core-Impfungen schützen vor Infektionen, die für das Tier nur in bestimmten Lebenssituationen gefährlich werden können.
Junge Katzen sollten im ersten Lebensjahr und darüber hinaus auf jeden Fall gegen die Katzenseuche (Panleukopenie) und gegen die verschiedenen Erreger des Katzenschnupfens geimpft werden. Die Katzenseuche ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung. Infizierte junge Kätzchen können daran sterben. Die StIKo Vet empfiehlt deshalb eine Grundimmunisierung und regelmäßige Wiederholungsimpfungen während des gesamten Katzenlebens. Eine Grundimmunisierung ist die initiale Gabe einer oder mehrerer Impfungen, um das Immunsystem zu aktivieren. Als Grundimmunisierung beim Katzenwelpen gelten alle Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren. Durch eine jahrzehntelang praktizierte Impfpraxis tritt die Katzenseuche heute nur noch selten auf. Da das Virus jedoch nach wie vor in der Umwelt vorhanden ist, sind regelmäßige Impfungen auch künftig unerlässlich, um den Populationsschutz aufrecht zu erhalten. Der Katzenschnupfen wird durch verschiedene Erreger hervorgerufen. Dies sind Herpesvirus, Calicivirus, Bordetellen und Chlamydien. Der Kontakt zu anderen Katzen begünstigt die Ansteckungsgefahr. Auch geimpfte Tiere können sich infizieren, die Krankheit verläuft dann aber meist symptomlos. Das Leben geimpfter Katzen ist somit nicht in Gefahr. Die Palette der Non-Core-Impfungen umfasst die Tollwut, das Feline Leukämievirus (FeLV), die Feline infektiöse Peritonitis (FIP) und Hautpilze. Einige der Krankheiten, gegen die Katzen geimpft werden können, sind Zoonosen, das heißt, eine Übertragung von Katze auf Mensch ist möglich. Mit einer Impfung schützt man also nicht nur die Katze, sondern die ganze Familie.
Im Zusammenhang mit der Impfung von Kitten spielt die Entwurmung eine besondere Rolle. Katzenwelpen sollten ihre erste Wurmkur vor Beginn der Grundimmunisierung bekommen. Das ist wichtig, weil die körpereigene Abwehr durch Wurmbefall bereits stark beansprucht bzw. in eine der Impfung entgegenstehende Richtung gelenkt ist. Im Fokus einer welpengerechten Wurmkur stehen Spul- und Hakenwürmer, da diese vom Muttertier auf die Welpen übertragen werden können.(opm/Bundesverband für Tiergesundheit e.V.)