In den Wirren der frühen Christenverfolgungen erstrahlt die Geschichte des heiligen Achilleus als ein leuchtendes Zeugnis von Mut, Glauben und Hingabe.
Von HB-Redakteurin Sabrina Köhler
Gedenktag: 12. Mai
Götter & Gelehrte – Als römischer Soldat diente er dem Kaiser mit Treue, doch sein Herz schlug für eine höhere Wahrheit: den christlichen Glauben. Gemeinsam mit seinem Gefährten Nereus wagte er den Bruch mit der alten Weltordnung und wurde dafür zum Märtyrer. Noch heute, am 12. Mai, gedenkt die Kirche seiner Standhaftigkeit, die Generationen von Gläubigen inspiriert.
Achilleus war ein römischer Soldat, der in einer Zeit lebte, in der das Christentum noch als Bedrohung für das Imperium galt. Die Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian waren gnadenlos, insbesondere im Militär. Doch Achilleus und sein Gefährte Nereus, ebenfalls ein Soldat, erkannten die wahre Botschaft des Evangeliums und ließen sich taufen. Ihre Entscheidung bedeutete nicht nur den Abschied vom Heidentum, sondern auch den Bruch mit ihrem militärischen Eid – ein Entschluss, der sie ihr Leben kosten sollte.
Als bekannt wurde, dass Achilleus und Nereus dem Kaiserkult abgeschworen hatten, wurden sie gefangen genommen und vor die Wahl gestellt: Christus verleugnen oder sterben. Standhaft blieben sie bei ihrem Glauben. Nach grausamen Folterungen wurden sie schließlich enthauptet und fanden so ihr Martyrium. In frühen christlichen Schriften wurden sie als leuchtende Vorbilder beschrieben, die furchtlos in den Tod gingen, getragen von der Hoffnung auf das ewige Leben.
In späteren Legenden wurde Achilleus nicht mehr als Soldat, sondern als Kammerdiener der Flavia Domitilla dargestellt – einer kaiserlichen Nichte, die sich ebenfalls dem Christentum zuwandte. Diese Verbindung führte dazu, dass Achilleus häufig zusammen mit Domitilla und Nereus in Kunstwerken abgebildet wurde. Besonders bekannt sind Darstellungen, die ihn mit der Märtyrerpalme zeigen – dem Symbol seines opferbereiten Glaubens.
Die Verehrung des heiligen Achilleus reicht bis in die frühesten christlichen Jahrhunderte zurück. Bereits im 4. Jahrhundert wurde über seine mutmaßlichen Grabstätten in den Domitilla-Katakomben eine Basilika errichtet, um seine Reliquien zu ehren. Diese Kirche wurde später vernachlässigt, jedoch im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und restauriert. Heute steht sie als Zeugnis eines unerschütterlichen Glaubens.
Die Kirche gedenkt Achilleus und Nereus am 12. Mai. In zahlreichen Gottesdiensten werden an diesem Tag ihre Taten gewürdigt, und ihre Geschichte dient als Mahnung und Ermutigung für Gläubige in aller Welt. Ihre Reliquien wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebettet, doch ihr Erbe bleibt unvergessen – ein Vermächtnis der Hoffnung und Treue. (sk)
