Im Zeichen der Großen Mutter – Die Wurzeln des Muttertags von der Antike bis zur Moderne

Der Muttertag, wie wir ihn heute kennen, ist weit mehr als nur ein Tag der Blumensträuße und Pralinen. Seine Ursprünge reichen tief in die Geschichte der Menschheit zurück und verbinden antike Verehrung mit modernen Idealen von Frieden, Fürsorge und gesellschaftlichem Wandel.
Von HB-Redakteurin Maria Papadaki

Aktuell – In seiner heutigen Form wurde der Muttertag im 19. Jahrhundert von der Frauenbewegung in England und den USA geprägt. Die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis setzte 1865 mit ihrer Initiative Mothers Friendships Day ein starkes Zeichen: Mütter sollten sich versammeln, austauschen und gemeinsam für bessere Lebensbedingungen kämpfen. Diese Treffen – Mothers Day Meetings – dienten nicht nur der Solidarität, sondern auch dem politischen Bewusstsein.

Nur wenige Jahre später, 1870, rief Julia Ward Howe den Mothers Peace Day ins Leben. Unter dem Leitgedanken Peace and Motherhood forderte sie das Ende kriegerischer Opfer – ein Appell an die Menschlichkeit und die weibliche Stimme im Kampf für den Frieden.

Auch in Europa begannen Frauenbewegungen ab den 1860er-Jahren zunehmend sich für Gleichberechtigung, Bildung für Mädchen und gesellschaftliche Anerkennung der Mütter einzusetzen. Der Internationale Frauenrat, gegründet in den 1890er-Jahren, trug diese Anliegen auf internationale Frauenkongresse und legte damit weitere Grundsteine für die heutige Bedeutung des Muttertags.

Doch der Gedanke, Mütter und das Weibliche zu ehren ist keineswegs nur eine moderne Erscheinung. Bereits in der Antike war die Muttergöttin ein zentrales Symbol für Leben und Schöpfung. Im antiken Griechenland wurde Rhea, die Mutter der Götter, verehrt – eine mächtige, nährende und schützende Gestalt. Die Römer übernahmen diesen Kult mit der Göttin Kybele, der „Großen Mutter“, die in rauschhaften Frühlingsfesten gefeiert wurde. Diese Festtage waren Ausdruck tiefer Ehrfurcht vor der weiblichen Kraft des Lebens – ein spiritueller Vorläufer unseres heutigen Muttertags.

Heute, am zweiten Sonntag im Mai, wird der Muttertag in vielen Ländern der Welt begangen – darunter auch in Griechenland, wo moderne Traditionen auf die ehrwürdige Geschichte der antiken Mutterverehrung treffen. Zwischen antikem Kult und modernen Idealen schlägt der Muttertag eine Brücke: Er ist eine Hommage an die Lebensspenderinnen, Friedensstifterinnen und Gestalterinnen unserer Welt. (mp)


Ewige Liebe – Μητέρα, du göttliches Licht
Von Maria Papadaki

In Griechenland, wo die Götter einst wandelten,
wo Rhea, die Große, das Leben entband,
wo Wellen sanft an Felsen handeln
und Mutterliebe ewig stand.

Wie Kybele einst in Rom verehrt,
so strahlt die Mutter, stark und weise,
durch ihre Kraft die Welt verklärt,
im Sonnenlicht, in sanfter Reise.

Drum ehren wir sie Jahr um Jahr,
die Mutter – Quelle allen Seins.
Ihr Herz ist warm, ihr Blick so klar,
ihr Lächeln hell wie Marmorglanz.

Χρόνια πολλά, Μητέρα μου! ❤️

Foto: Hellas-Bote

 

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