Ausflugsziel Biggesee mit Skywalk, Wassersport und Wallfahrtskapelle

Wo sich heute der #Biggesee erstreckt standen einst Dörfer. Der Stausee hat sich längst zu einem beliebten Ausflugsziel gewandelt, die Vergangenheit verschwindet in der Vergessenheit.
Von HB-Redakteurin Nadja Becker

Biggesee/Sauerland – Im Südteil des Sauerlands zwischen Attendorn und Olpe erstreckt sich im Naturpark Ebbegebirge der Biggesee mit der Gilberginsel. Mit einer Größe von 8,76 Quadratkilometern und rund 171 Millionen m3 Volumen zählt der Biggesee mit der als Vorbecken geschaffenen Listertalsperre zu den größten Stauseen in Deutschland. Die Listertalsperre selbst wurde 1912 gebaut, von 1956 bis 1965 wurde das Gebiet der fünftgrößten Talsperre Deutschlands angelegt, welches der Regulierung von Bigge, Lenne und Ruhr sowie der Wasserversorgung unter anderem des Ruhrgebiets dient. Damit die Länge von etwa 20 Kilometern und 52 Meter Tiefe erreicht wird, mussten rund 2.550 Menschen aufgrund einer Umsiedelung ihre Heimat verlassen.

Die Listertalsperre selbst wurde 1912 gebaut, von 1956 bis 1965 wurde das Gebiet der fünftgrößten Talsperre Deutschlands angelegt, welches der Regulierung von Bigge, Lenne und Ruhr sowie der Wasserversorgung unter anderem des Ruhrgebiets dient. Foto: Hellas-Bote

Mittlerweile ist der Biggesee längst ein beliebtes Ausflugsziel. Wassersportler finden hier ebenso ein vielfältiges Angebot wie Fahrradfahrer oder Wanderer. Segeln, Surfen, Tauchen oder Angeln lassen keine Langeweile aufkommen, zudem lockt der beleuchtete Rundweg um das Vorstaubecken im „Naturerlebnisgebiet Biggesee-Listersee“. Passend, denn dir EU-Kommission bewertet die Wasserqualität im Biggesee als „ausgezeichnet“ und so bietet sich natürlich auch ein Aufenthalt im Wasser an. Öffentliche Badestellen gibt es im Gebiet Attendorn, Schnütgenhof oder Olpe, in Sondern wurde das Strandbad „Waldenburger Bucht“ zu einem 7.000 m² großen Beach-Club mit zwei Beach-Volleyball-Feldern, Gastronomie und Kinderanimation umgebaut.

Einen fantastischen Blick bietet die Aussichtsplattform „Biggeblick“ mit einem Skywalk auf 90 Meter Höhe. 2013 wurde die kostenfrei zugängliche Attraktion geschaffen, von der sich eine besondere Aussicht auf den Biggesee mit der Gilberginsel sowie der Burgruine Waldenburg eröffnet. Foto: Hellas-Bote

Es lässt sich zudem der Biggesee auch auf dem Wasser erkunden, denn auf dem See schippern den Oster- bis zu den Herbstferien zwei Personenschiffe mit Anlegestellen für eine 90-minütige Rundfahrt an der Seepromenade in Sondern, an der Talbrücke nördlich von Sondern und am Biggedamm bei Attendorn.

Zu Fuß bietet das Wegenetz des Sauerländischen Gebirgsvereins verschiedenste Eindrücke direkt am Biggesee mit dem Talsperrenweg, dem Volme-Höhen-Weg, dem Kurkölner Weg oder dem 46 Kilometer langen Bigge-Lister-Weg, welcher am Ufer entlang und durch die umliegenden Wälder führt. Hierzu gehört zudem der Franz-Hitze-Pilger- und Erlebnispfad, welcher in Olpe startet und über Rhode, Stade, Hanemicke, Hitzendumicke, oberhalb Eichhagen, Alperscheid und Ronnewinkel wieder zurück nach Olpe verläuft. Die Gesamtstrecke beträgt rund 18,5 km und umfasst 16 Stationen, es lässt sich jedoch auch eine kürzere Strecke wählen.

Auf dem Weg zur Burgruine Waldenburg befindet sich die Waldenburger Kapelle, eine Marienwallfahrtsstätte die neu aufgebaut wurde, nachdem das ursprüngliche Bauwerk der Biggetalsperre weichen musste. Foto: Hellas-Bote

Für Radfahrer ist der Bigge-Lister-Radring ausgeschildert. Hierbei handelt es sich um eine 50 Kilometer lange Route, die meist am Ufer entlang befahren werden kann. Interessant sind ebenfalls die Höhenrute, die 68 Kilometer lange Agger-Bigge-Runde oder der Ruhr-Sieg-Radweg.

Einen fantastischen Blick bietet die Aussichtsplattform „Biggeblick“ mit einem Skywalk auf 90 Meter Höhe. 2013 wurde die kostenfrei zugängliche Attraktion geschaffen, von der sich eine besondere Aussicht auf den Biggesee mit der Gilberginsel sowie der Burgruine Waldenburg eröffnet. Die rund elf Tonnen schwere Stahlkonstruktion ist am Abend beleuchtet.

Auf dem Weg zur Burgruine Waldenburg befindet sich die Waldenburger Kapelle, eine Marienwallfahrtsstätte die neu aufgebaut wurde, nachdem das ursprüngliche Bauwerk der Biggetalsperre weichen musste. Regelmäßig finden Wallfahrten zur Kapelle statt, in der jährlich rund 60.000 Kerzen entzündet werden. Während der Weihnachtszeit wird auf 35 Quadratmetern eine Krippe mit mehr als 70 Figuren aufgebaut. (nb)