Im Namen der Freiheit – Ausstellung im Stuttgarter StadtPalais

„Im Namen der Freiheit“ – Stuttgart und die griechische Revolution von 1821

Aktuell/Kunst & Kultur – Die Ausstellung „Im Namen der Freiheit“ beleuchtet die Verbindung zwischen Stuttgart und der griechischen Revolution von 1821. Sie zeigt auf, wie die schwäbischen „Philhellenen“ den griechischen Freiheitskampf unterstützten und Solidarität mit griechischen Flüchtlingen zeigten. Die Ausstellung präsentiert historische Faksimile und audiovisuelle Inhalte, um die Verwurzelung Stuttgarts im Philhellenismus erlebbar zu machen.

Freiheit – ein Ideal, das in den Herzen und Köpfen vieler Menschen seit Jahrhunderten widerhallt. Für viele Menschen heute zur Selbstverständlichkeit geworden, für einige der Ertrag unnachgiebigen Einsatzes, für andere – nach wie vor – Utopie. Doch Freiheit verbindet: In Stuttgart fällt der liberale Gedanke seit Jahrhunderten auf fruchtbaren Boden – so auch im Kontext der griechischen Revolution von 1821. Angetrieben von der Sehnsucht nach Selbstbestimmung, lösten sich die Griechen von der osmanischen Herrschaft und trugen ihr Freiheitsideal in das weitgehend absolutistisch regierte Europa hinaus.

Die von Mut und Idealismus geprägte Freiheitsbewegung traf weit über die Grenzen Griechenlands hinweg auf Resonanz des europäischen Bürgertums – besondere Solidarität erfuhr sie dabei im vom Geist der Aufklärung und des Liberalismus geprägten Stuttgart. Als Unterstützung des griechischen Freiheitskampfes und zum Beistand griechischer Flüchtlinge gründeten die schwäbischen „Philhellenen“ im August 1821 im Zuge des Versammlungsaufrufs des Stuttgarter Buchhändlers und Verlegers Heinrich Erhard in Stuttgart den ersten deutschen philhellenischen Hilfsverein.

Zugleich sammelten sie Spenden und zogen sogar vereinzelt in den Unabhängigkeitskrieg nach Griechenland. Angesichts der monarchistischen Strukturen im Deutschen Bund wurde die seitens der Obrigkeit als „revolutionäres Treiben“ diskreditierte Unterstützung der Philhellenen zum Politikum – in Stuttgart hingegen genehmigte König Wilhelm I. von Württemberg die Unterstützung der Griechen als „Privatsache“ des Einzelnen.

Das StadtPalais präsentiert den Besuchenden eine Begegnung auf Augenhöhe mit den griechischen Flüchtlingen des Unabhängigkeitskrieges von 1821. Denn die in Kooperation mit Omogenia Germanias e.V. konzipierte Ausstellung inszeniert die authentischen Bilder zeitgenössischer Reisender in Menschengröße und gestaltet vor dem Hintergrund der Stiftskirche 1823 den Gegenstand der Ausstellung erlebbar. Zugleich illustriert die Ausstellung „Im Namen der Freiheit“ mithilfe historischer Faksimile sowie zahlreicher audiovisueller Inhalte den Besuchenden lebendig die Thematik um die Verwurzelung Stuttgarts in den Philhellenismus. Als eindrucksvolles historisches Beispiel für Mitgefühl und Solidarität in politisch prekären Zeiten stellt die Ausstellung im StadtPalais nicht nur Stuttgart ins Zentrum des Philhellenismus im 19. Jahrhundert, sondern bietet zugleich ein ansprechendes Rahmenprogramm rund um die Feierlichkeiten der Parade zur griechischen Unabhängigkeit in der Stuttgarter Innenstadt am 3. Mai 2025

Dauer: 3. Mai bis 29. Juni 2025
Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 18 Uhr, Fr 18 bis 21 Uhr
Eintritt frei, https://www.stadtpalais-stuttgart.de/
Ort: StadtPalais – Museum für Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 2, 70173 Stuttgart

Eröffnung: 2. Mai 2025 um 19 Uhr
Sondereröffnung: Anlässlich der Parade am 3. Mai: 10 bis 21 Uhr (opm)

Foto: StadtPalais – Museum für Stuttgart