Die Burg #Hengebach prägt das Bild der Stadt #Heimbach in der Rureifel. Längst hat sich das Gebiet zu einem beliebten Touristenort entwickelt und steht bei Tagesausflügen sowie Pilgern hoch im Kurs.
Von HB-Redakteurin Ebru Ataman
Heimbach/NRW – Das kleine Städtchen im Kreis Düren begeistert mit seiner traditionellen Architektur bereits vom ersten Moment an. Pilger, Tagestouristen und Durchreisende finden hier gerne zusammen und so ist Heimbach längst zu einer kleinen Attraktion geworden. In der Rureifel gelegen, war Heimbach Sitz der örtlichen Adelsfamilie, die 1207 den Landkreis Jülich erbte.
Heimische Souvenirs sind die Heimbacher Stühlchen, die seit dem 17. Jahrhundert hergestellt werden. In vergangenen Zeiten in den Wintermonaten aus Buchenholz gefertigt, gab es einst sogar eine Stühlchen-Fabrik – heute lassen die handwerklichen Schätze die Herzen der Liebhaber höher schlagen.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört neben dem Eifel-Nationalpark, dem Jugendstil-Kraftwerk, dem Rur-Damm und dem Kloster Mariawald auch die Burg Hengebach. 1904 begannen die Restaurierungsarbeiten der Anlage auf einem Felsvorsprung und beherbergt heute ein Restaurant mit einer schönen Aussicht über die Stadt.
Hierbei handelt es sich um eine Höhenburg mit einer Ringburganlage aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Ihr Kern ist der westliche Hof aus dem 12. bis 13. Jahrhundert mit einer Bergfried-Palas-Kombination. Im 14. Jahrhundert erfolgte die Erweiterung des östlichen Burgkomplexes mit dem Vorhof, der Gartenanlage und einem Zwinger. In dieser Zeit entstanden zudem Wohngebäude als Verteidigungsring auf der Südseite.
Ursprünglich gab die Burg Godizo von Aspel-Heimbach Schutz, bis dieser sie 1011 dem Grafen Gerhard von Metz vererbte. Im Laufe der Zeit wechselten stetig die Besitzer, unter ihnen der aus seinen Besitztümern vertriebene Graf Balderich, der 1016 bis 1021 von dieser Burg aus seine Raubzüge unternahm und im Jahr 1021 in Heimbach verstarb.
Bis französische Revolutionstruppen das linke Rheinufer besetzten und der Auflösung des Herzogtums Jülich Ende des 18. Jahrhunderts, war die Burg ununterbrochen im Besitz der Grafen und Herzöge von Jülich. 1609 fiel die Burg Hengebach nach dem Tod des letzten Herzogs Johann Wilhelm 1609 an dessen Erben, den Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg. In den kommenden Jahren verfiel die Anlage, 1687 brannte sie bis auf die Mauern aus.
Im Zuge der französischen Belagerung verleibte sich der französische Staat die Burg ein und verkaufte sie 1804 an die Familie Fraikin aus Heimbach. Die Gebäude wurden bis 1904 als Steinbruch genutzt und dann wegen Einsturzgefahr aufgegeben. Als Planungen aufkamen sie völlig abreißen zu wollen, gründeten Dürener Bürger einen Verein zum Erhalt der Burgruine und legte den Grundstein für die ersten Sanierungsmaßnahmen.
Heimbach ist zudem bei Pilgern ein beliebtes Reiseziel, welche das Kloster Mariawald und die Marienstatue in der Heimbacher Kirche besuchen. Zum Fest Mariä Heimsuchung findet anlässlich der Wallfahrtsoktav in jedem Jahr ein Jahrmarkt statt. Seit 1804 pilgern Gläubige zur Schmerzhaften Mutter von Heimbach. Die Pietà stammt aus dem 15. Jahrhundert und wird mit einem Antwerpener Retabel aus dem 16. Jahrhundert in der Heimbacher Salvatorkirche ausgestellt. (ea)