Hera: Die mächtige Göttin des Olymps

Hera, eine der prominentesten Göttinnen der griechischen Mythologie, ist bekannt für ihre Rolle als die Königin der Götter und als die Gemahlin des Zeus. Ihre Präsenz durchzieht zahlreiche Mythen und Legenden, in denen sie sowohl als schützende Mutter als auch als rachsüchtige Ehefrau auftritt.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen

Götter & Gelehrte – Hera wird oft mit Aspekten der Ehe, der Geburt und des Familienlebens in Verbindung gebracht, was ihre Bedeutung und ihren Einfluss in der antiken griechischen Kultur unterstreicht. Dieser Bericht beleuchtet die verschiedenen Facetten der Göttin Hera, ihre Verehrung und die symbolische Bedeutung, die sie in der griechischen Mythologie einnimmt.

Hera ist die Tochter der Titanen Kronos und Rhea und gehört somit zur ersten Generation der olympischen Götter. Ihre Geschwister sind Zeus, Poseidon, Hades, Demeter und Hestia. Nach der mythischen Überlieferung wurde Hera, wie auch ihre Geschwister, von ihrem Vater Kronos verschlungen, um eine Prophezeiung zu verhindern, die besagte, dass eines seiner Kinder ihn stürzen würde. Zeus rettete schließlich seine Geschwister und führte die Titanomachie an, einen Krieg gegen die Titanen, den die Olympier gewannen.

Die Ehe zwischen Hera und Zeus ist von Konflikten und Eifersucht geprägt, die in zahlreichen Mythen beschrieben werden. Zeus’ häufige Untreue und seine zahlreichen Affären mit Göttinnen, Nymphen und sterblichen Frauen führten zu Heras berüchtigtem Zorn und ihrer Rachsucht. Hera verfolgte nicht nur die Geliebten von Zeus, sondern auch deren Kinder, was sie oft in Konflikt mit anderen Göttern und Helden brachte. Ein bekanntes Beispiel ist ihre Verfolgung von Herakles, einem Sohn des Zeus mit der sterblichen Alkmene.

Foto: Hellas-Bote

Hera wird oft mit dem Pfau, dem Granatapfel, dem Zepter und der Diadem dargestellt. Der Pfau, mit seinen prachtvollen Federn, symbolisiert ihre königliche Stellung und ihre Schönheit. Der Granatapfel steht für Fruchtbarkeit und Ehe, während das Zepter ihre Macht als Königin der Götter repräsentiert. Das Diadem betont ihre königliche Würde.

Hera wurde in ganz Griechenland verehrt, wobei einige der bedeutendsten Heiligtümer ihr gewidmet waren. Das Heraion von Samos und das Heraion von Argos sind zwei der bekanntesten Heiligtümer, die ihr gewidmet waren. Diese Tempel waren Zentren religiöser Aktivitäten und Feste, wie die Heraia, Spiele und Feierlichkeiten zu Ehren der Göttin.

Viele Mythen zeigen Hera in verschiedenen Rollen und Aspekten. In der „Ilias“ von Homer tritt sie als mächtige Göttin auf, die aktiv in den Trojanischen Krieg eingreift und ihre eigenen Interessen verfolgt. In der „Argonautensage“ spielt sie eine schützende Rolle für die Helden, insbesondere für Jason. Ihre verschiedenen Darstellungen in Mythen spiegeln die Vielschichtigkeit ihrer Persönlichkeit und ihrer göttlichen Funktionen wider.

Trotz ihrer oft rachsüchtigen Natur wird Hera auch als Schutzgöttin der Ehe und der Frauen angesehen. Ihre Verbindung zur Ehe betont die Heiligkeit und die institutionelle Bedeutung der Ehe in der griechischen Gesellschaft. Ihr Beispiel diente sowohl als Warnung vor Untreue als auch als Idealbild der ehelichen Treue und der familiären Bindung. (dt)

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