Geheimnisvolle Baumeister: Die Eigentlichen Falltürspinnen

Die Welt der Spinnen ist voller faszinierender Bewohner – doch nur wenige sind so geheimnisvoll und raffiniert wie die Eigentlichen Falltürspinnen.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Diese vogelspinnenartigen Spinnen, die lediglich fünf Arten umfassen, beeindrucken durch ihre einzigartige Lebensweise. Ihr Name ist zwar etwas irreführend, da sie keine klassischen Falltüren bauen, doch ihre klappenartigen Konstruktionen bieten einen außergewöhnlichen Schutz und eine effektive Jagdstrategie. Besonders spannend: Ihre Verbreitung reicht bis in die Mittelmeerregion, mit bemerkenswerten Vorkommen auch in Griechenland.

Die Eigentlichen Falltürspinnen ähneln den Braunen Falltürspinnen, sind jedoch in einigen Details unverkennbar. Sie zeichnen sich durch ihre dunklere Färbung, eine robuste Körperform und das Fehlen von Hafthaaren (Scopula) an den Tarsen aus. Auffällige Muster oder Zeichnungen sucht man bei ihnen vergebens.

Ihr Lebensraum ist eine in den Boden gegrabene Wohnröhre, die mit einem dicken Deckel aus Spinnseide verschlossen wird. Dieser Deckel wird meisterhaft mit Erde oder Pflanzenteilen getarnt, sodass er sich perfekt in die Umgebung einfügt. Beim Jagen zeigen die Spinnen ihr cleveres Verhalten: Sie bleiben in der Nähe ihres Verstecks, halten den Deckel mit einem Bein offen und schnappen blitzschnell zu, sobald Beute in Reichweite kommt. Diese Strategie kombiniert Tarnung mit Schnelligkeit und macht sie zu erfolgreichen Jägern.

Die Familie der eigentlichen Falltürspinnen ist in Europa und der Türkei verbreitet, wobei die Hauptvorkommen in Frankreich und Italien liegen. Auch Griechenland bietet durch sein warmes Klima und die trockenen Böden ideale Bedingungen für diese Spinnen. Hier finden Sie in kargen Landschaften und sonnenbeschienenen Hängen perfekte Lebensräume.

Besonders in den Ägäis, auf Inseln wie Kreta oder Rhodos, wurden Vertreter der Ctenizidae beobachtet. Die mediterrane Vegetation liefert ihnen nicht nur Baumaterial für ihre Tarnung, sondern auch reichlich Nahrung. Diese besonderen Spinnen tragen zur biologischen Vielfalt der Region bei und sind ein faszinierendes Beispiel für die Anpassung an spezielle ökologische Nischen. (pv)

Foto: Hellas-Bote

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