Die wildromantische Halbinsel Mani

Die Halbinsel Mani im Süden der Peloponnes ist ein Landstrich voller Widersprüche und Kontraste. Ihre wilde Schönheit, geprägt von kargen Felsen und tiefblauem Meer, steht im Einklang mit einer ebenso rauen und faszinierenden Geschichte. Vom antiken Mythos bis zur Gegenwart hat Mani stets ihren eigenen Weg verfolgt, unbeeindruckt von den Launen der Zeit.
Von HB-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Reisen/Peloponnes – Mani, die mittlere der drei südlichen Halbinseln des Peloponnes, erstreckt sich von der Stadt Gythio im Norden bis zum Kap Tainaron im Süden. Geografisch dominiert die Halbinsel durch das Taygetos-Gebirge, dessen Gipfel Profitis Ilias eine Höhe von 2.404 Metern erreicht. Die Landschaft ist karg und felsig, durchsetzt von Olivenhainen und kleinen, versteckten Dörfern. Die Küste ist schroff und zerklüftet, mit zahlreichen Höhlen und kleinen Buchten, die nur schwer zugänglich sind.

Die Geschichte von Mani ist eng mit der griechischen Geschichte verknüpft, aber oft abseits der Hauptströme. Bereits in der Antike war Mani bewohnt, wie archäologische Funde belegen. In der byzantinischen Zeit erlebte die Region eine Blüte, was durch zahlreiche Kirchen und Festungen aus dieser Epoche bezeugt wird.

Foto: Konstantinos Pikoulas/Pixabay

Während der osmanischen Herrschaft bewahrte Mani seine Autonomie durch seine unzugängliche Geografie und den unbezwingbaren Freiheitswillen seiner Bewohner. Die Manioten waren bekannt für ihre Kriegerkultur und ihre blutigen Familienfehden. Im 19. Jahrhundert spielte Mani eine Schlüsselrolle im griechischen Unabhängigkeitskrieg, als die Manioten als erste Griechen gegen die Osmanen rebellierten.

Heute ist Mani eine Region, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet. Die Bewohner, die oft noch in steinernen Wehrtürmen leben, pflegen ihre alten Bräuche und Sitten. Zugleich zieht Mani immer mehr Touristen an, die die unberührte Natur, die historischen Stätten und die authentische griechische Kultur schätzen. Der Tourismus hat zwar das Leben vieler Manioten verändert, doch der Charme und die Eigenheit der Region bleiben bestehen.

Mani ist reich an mythologischen Erzählungen. Das Kap Tainaron, der südlichste Punkt der Halbinsel, galt in der Antike als Eingang zur Unterwelt. Hier soll sich der Eingang zur Hades, dem Reich der Toten, befunden haben. In den Höhlen von Diros, die sich entlang der Küste erstrecken, glaubte man, dass die Seelen der Verstorbenen auf ihre Reise ins Jenseits warteten.

Sehenswürdigkeiten

Die Diros-Höhlen sind ein faszinierendes System von unterirdischen Seen und Stalaktitenformationen. Eine Bootsfahrt durch die Höhlen bietet einen unvergesslichen Einblick in die geologische Schönheit von Mani.

Areopoli ist eine malerische Stadt mit gepflasterten Gassen und traditionellen Steinhäusern. Hier befindet sich auch das historische Wahrzeichen der Stadt, die Kirche der Taxiarches, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde.

Das Dorf Vatheia ist berühmt für seine gut erhaltenen Wehrtürme, die ein eindrucksvolles Zeugnis der maniotischen Architektur und des wehrhaften Lebensstils seiner Bewohner sind.

Am Kap Tainaron befinden sich die Ruinen eines antiken Tempels, der Poseidon geweiht war, sowie ein Leuchtturm, der Besuchern atemberaubende Ausblicke auf das Ägäische Meer bietet.

Gerolimenas ist ein malerischer kleiner Hafen, der für seine kristallklaren Gewässer und seine frischen Fischrestaurants bekannt ist. Ein idealer Ort, um die Seele baumeln zu lassen und die lokale Küche zu genießen. (cs)

Foto: Angelika/Pixabay