Die Unbezwingbaren von Lakedaimon: Das Spartanische Heer im Spiegel der Geschichte

In den annalischen Tiefen des antiken Griechenlands erhebt sich das Bild eines Heeres, dessen Name bis heute als Synonym für Disziplin, Tapferkeit und militärische Exzellenz steht: das spartanische Heer. Diese Streitmacht, hervorgegangen aus der kriegerischen Kultur Spartas, galt über Jahrhunderte hinweg als unübertroffen in ihrer Schlagkraft und Organisation.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou

Geschichte – Bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. innerhalb vergleichbarer Spartas Militärwesen dem anderer griechischer Stadtstaaten, in denen adlige Krieger mit ihren Gefolgschaften in die Schlacht zogen. Doch mit der Einführung und Weiterentwicklung der Phalanx-Formation in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts vollzog sich ein grundlegender Wandel: Der Fokus verlagerte sich vom Einzelkampf hin zu einer geschlossenen, schwerbewaffneten Infanterieformation, die durch kollektive Stärke und Disziplin bestach.

Spätestens Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. erlangte das spartanische Heer den Ruf der Unbesiegbarkeit. Zahlreiche Bündnisangebote und Hilferufe anderer griechischer Poleis zeugen von der Anerkennung Spartas als militärische Supermacht. Nach dem erfolgreichen Krieg gegen Tegea um 470 v. Chr. wurde die Überlegenheit der spartanischen Truppen nicht mehr in Frage gestellt. In dieser Zeit formierte sich auch der Peloponnesische Bund, in dem Sparta die führende Rolle innehatte.

Die Ausrüstung der spartanischen Hopliten war auf maximale Effektivität im Nahkampf ausgerichtet. Die Hauptbewaffnung diente der „Dory“, einem zwei bis drei Meter langen Speer mit schwerer Eisenspitze, der als Stichwaffe eingesetzt wurde. Als Sekundärwaffe führten die Krieger das „Xiphos“, ein Kurzschwert, das aufgrund seiner Länge von etwa 30 bis 45 Zentimetern besonders in den entstehenden Formationen der Phalanx von Vorteil war. Die charakteristische rote Tunika und das mit dem Buchstaben Lambda (Λ) für Lakedaimon verzierte Schild verleihen den Spartanern ein unverwechselbares Erscheinungsbild.

Die Phalanx selbst war das Herzstück der spartanischen Kriegskunst. In enger Formation marschierten die Hopliten, wobei jeder Krieger mit seinem Schild die rechte Seite des Nebenmannes schützte, wodurch eine nahezu undurchdringliche Mauer entstand. Diese Taktik erforderte ein hohes Maß an Disziplin und Ausbildung, Eigenschaften, die die Spartaner durch rigorose militärische Schulung perfektionierten.

Die Organisation des Heeres unterlag im Laufe der Zeit mehrerer Reformen. Zur Zeit Herodots, Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr., bestand das Heer aus fünf „Lochoi“, die jeweils über 1.000 Mann stark waren und vermutlich den fünf Bezirken Spartas entsprachen. Einige Jahrzehnte später, zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr., beschreibt Xenophon eine differenzierte Struktur: Das Heer war in sechs „Morai“ gegliedert, wobei jede Mora aus vier „Lochoi“ zu je 144 Mann bestand. Diese unterteilten sich in kleinere Einheiten, was eine flexible und effektive Kriegsführung ermöglichte.

Trotz ihrer militärischen Überlegenheit blieb das spartanische Heer nicht von Rückschlägen verschont. Die verheerende Niederlage in der Schlacht bei Leuktra im Jahr 371 v. Chr. markierte einen Wendepunkt. Dieser Verlust erschütterte die Vormachtstellung Spartas und leitete den langsamen Abstieg der Stadt als dominierende Militärmacht ein. (sd)

Nachdem Leonidas gefallen war, fanden die verbliebenen Spartiaten und Thespier ebenfalls den Tod, die Thebaner ergaben sich. Foto: Hellas-Bote

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