Der Wiedehopf (Upupa epops) ist ein faszinierender Vogel, der mit seinem unverwechselbaren Aussehen und Verhalten zu den auffälligsten Vogelarten zählt.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Er gehört zur Familie der Wiedehopfe (Upupidae) und wird in die Ordnung der Bucerotiformes eingeordnet. In Deutschland wurde er bereits zweimal, 1976 und 2022, zum Vogel des Jahres gewählt, was seine Bedeutung als seltene und schützenswerte Art unterstreicht.
Der Wiedehopf ist etwa 28 cm lang und wirkt durch seine aufrichtbare Federhaube und die kontrastreich schwarz-weiß gebänderten Flügel deutlich größer als ein Drosselvogel. Der lange, gebogene Schnabel und der beige-orange-bräunliche Körper runden sein markantes Erscheinungsbild ab. Besonders auffällig ist sein wellenförmiger Flug, der an einen schmetterlingsartigen Gaukelflug erinnert.
Die Stimme des Wiedehopfs ist unverkennbar: Ein dumpfer, rohrflötenähnlicher Ruf aus zwei bis fünf Elementen auf „u“ oder „pu“, der weit zu hören ist. Dieser charakteristische Ruf ist die Grundlage seines wissenschaftlichen Namens Upupa, einer lautmalerischen Bezeichnung.
Der Wiedehopf bevorzugt wärmeexponierte, trockene Gebiete mit spärlicher Vegetation. In Mitteleuropa findet man ihn in extensiv genutzten Obst- und Weinkulturen, Weidelandschaften und lichten Kiefernwäldern. In mediterranen Regionen wie Griechenland ist er häufig in Olivenhainen, Korkeichenbeständen und felsigen Steppenlandschaften anzutreffen. Diese Lebensräume bieten ihm die nötigen Bedingungen für Nahrungssuche und Brut.
In Griechenland ist der Wiedehopf relativ weit verbreitet und bevorzugt vor allem die wärmeren Regionen und Küstengebiete. Olivenhaine, die in Griechenland eine wichtige landwirtschaftliche Rolle spielen, stellen ideale Brut- und Nahrungsgebiete für den Wiedehopf dar. Auch auf den griechischen Inseln kann man ihn beobachten, insbesondere in weniger dicht besiedelten Gebieten mit reichlich Insektennahrung.
Der Wiedehopf ernährt sich hauptsächlich von größeren Insekten wie Grillen, Käfern und Raupen. Gelegentlich nimmt er auch kleine Wirbeltiere wie Frösche oder Eidechsen zu sich. Seine Nahrung sucht er vorwiegend am Boden, wobei er mit seinem langen Schnabel nach Beute stochert. Besonders interessant ist sein Verhalten, Beutetiere gegen harte Oberflächen zu schlagen, um sie fressbar zu machen.
Die Nominatform U. e. epops brütet von Europa über den Nahen Osten bis nach Asien. In Griechenland ist sie eine der bedeutenden Brutvogelarten, die vom mediterranen Klima profitieren. Neben der Nominatform gibt es weitere Unterarten und nah verwandte Arten, wie den in Afrika verbreiteten Upupa africana. Je nach Region unterscheiden sich diese durch Färbung und Körpergröße.
Der Bestand des Wiedehopfs ist in vielen Teilen Europas rückläufig, vor allem durch Lebensraumverlust und den Rückgang extensiver Landwirtschaft. In Griechenland jedoch profitiert er von den traditionellen Anbauweisen und den weitläufigen, naturnahen Landschaften. Schutzmaßnahmen, wie die Erhaltung von Brutplätzen in Olivenhainen und die Begrenzung von Pestizideinsatz, sind essenziell, um seinen Lebensraum zu bewahren. (pv)
