Der Obelisk vor dem Pantheon: Wo ägyptische Götter auf christliche Geschichte treffen

Ein beeindruckender ägyptischer Obelisk erhebt sich vor dem römischen Pantheon gen Himmel. Seine Herkunft liegt im Schatten der Geschichte. Heute ist er ein beliebter Fotopunkt der Romreisenden.
Von HB-Redakteurin Ebru Ataman

Rom/Italien – Bis heute konnte der tatsächliche Fund des „Obelisco Macuteo“ oder auch „Obelisco del Pantheon“ nicht geklärt werden. Während gerätselt wird, ob der Obelisk identisch ist mit einem Fund um 1374 in der Nähe der Santa Maria sopra Minerva, hier befand sich in römischer Zeit ein großer Isis-Tempel, sprechen andere Quellen von einem Fund erst im Jahre 1575.

Sicher ist, zunächst wurde der 6,34 m hohe Obelisk vor der Kirche San Macuto, gegenüber Sant’Ignazio auf der Piazza di San Macuto aufgestellt. 1711 dann ließ Papst Clemens XI. den Obelisken 1711 auf einer spätbarocken Brunnenanlage vor dem Pantheon auf der Piazza della Rotonda aufstellen. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang die zwei Namenskartuschen von Ramses II., die im Pyramidion, dem höchsten Teil des Obelisken, gefunden wurden.

Foto: Hellas-Bote

Die spätbarocke Brunnenanlage „Fontana del Pantheon“ wurde 1575 von Giacomo Della Porta entworfen und von Leonardo Sormani aus Marmor gemeißelt. Den Auftrag zum Pantheonbrunnen wurde von Papst Gregor XIII. in Auftrag gegeben. 1711 kam es nicht nur mit dem Obelisken zu ersten Änderungen, so wurde der Brunnen mit einem anderen Becken aus Stein und einem Sockel aus vier Delfinen neu gestaltet. Im Jahre 1886 dann wurden die ursprünglichen Marmorfiguren entfernt, sie sind heute im Museum von Rom zu besichtigen. (ea)

Foto: Hellas-Bote