Der Heilige Stephanus – Der erste Zeuge des Glaubens und sein ewiges Vermächtnis

Mitten in der aufkeimenden christlichen Bewegung des ersten Jahrhunderts stand ein Mann, dessen Hingabe und Mut unvergessen bleiben: Stephanus, der erste Märtyrer der Christenheit, verehrt als Erzmärtyrer und leuchtendes Vorbild des Glaubens.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos

Gedenktag: Stephanustag am 27. Dezember

Götter & Gelehrte – Sein Name, abgeleitet vom griechischen Wort stéphanos (Kranz, Krone), weist auf seine hellenistische Herkunft hin. Als einer der ersten Diakone der Jerusalemer Urgemeinde widmete er sich den Armen und Witwen, bevor er wegen seines unerschütterlichen Glaubens hingerichtet wurde.

In der frühen Christengemeinde Jerusalems war Stephanus als Mann „voll Kraft und Gnade“ bekannt. Die Apostelgeschichte berichtet, dass er zu den sieben Diakonen gehörte, die dazu berufen wurden, sich um die bedürftigen Mitglieder der Gemeinschaft zu kümmern. Doch Stephanus wirkte nicht nur als Helfer der Armen, sondern auch als machtvoller Verkünder der Botschaft Jesu. Seine Predigten und sein Charisma erregten bald den Unmut der religiösen Führer, die ihn der Gotteslästerung beschuldigten und vor den Hohen Rat brachten.

Seine mutige Verteidigungsrede vor dem Sanhedrin, in der er die Geschichte Israels aufgriff und die Ankläger ihrer Verfehlungen bezichtigte, führte zu einem unerbittlichen Urteil. Stephanus wurde aus der Stadt gejagt und gesteinigt. In seinen letzten Worten bat er um Vergebung für seine Mörder: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Diese Demut und sein Glaube selbst im Angesicht des Todes machen ihn zum prägenden Vorbild aller Märtyrer der Kirche.

In der griechisch-orthodoxen Kirche wird der Heilige Stephanus hoch verehrt. Sein Gedenktag wird dort am 27. Dezember gefeiert, einen Tag später als in der römisch-katholischen Kirche. Die Ikonographie stellt ihn häufig als jungen Diakon dar, in der Hand die Evangelien und Steine als Zeichen seines Martyriums haltend. Seine Reliquien, seit 560 in Rom aufbewahrt, sind Ziel vieler Pilgerreisen und Ausdruck der fortwährenden Verehrung.

Der Heilige Stephanus ist Patron zahlreicher Berufsgruppen, darunter Maurer, Steinhauer und Zimmerleute. Darüber hinaus wird er als Schutzheiliger gegen Kopfschmerzen und für eine gute Sterbestunde angerufen. Viele Kirchen und Städte tragen seinen Namen, und seine Geschichte inspiriert bis heute Gläubige in aller Welt. (jk)

Foto: Hellas-Bote

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