In Deutschland wird der Luftverkehr durch hohe Gebühren und Steuern belastet. Schweden setzt stattdessen auf Steuererleichterungen, um den Luftverkehr wieder in Schwung zu bringen. An den deutschen Flughäfen fehlen noch immer 15 Prozent der Reisenden im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.
Magazin – Airlines, wie zuletzt Ryanair, kündigen weitere deutliche Einschnitte in das Streckennetzt an, weil die staatlichen Gebühren und Regulierungen zu den höchsten in Europa gehören. „Die Leidtragenden sind die Geschäfts- und Privatreisenden in unserem Land. Im Land von Greta Thunberg geht man ab dem nächsten Jahr den gegenteiligen Weg. Der Luftverkehr wird entlastet, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Flughäfen und Airlines zu stärken. Die dortige Luftverkehrsteuer wird ersatzlos gestrichen“, kommentiert ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Beisel erklärt weiter: „Deutschland verliert den Anschluss im Luftverkehr. Airlines meiden aufgrund von staatlichen Belastungen und regulativer Wettbewerbsverzerrungen deutsche Flughäfen. Der Luftverkehrsstandort Deutschland wird durch eine verfehlte Politik um eine Dekade zurückgeworfen. Von deutschen Flughäfen werden mittlerweile wenige Flugziele und Strecken angeboten als vor 10 Jahren. Im 10-Jahres-Vergleich (2013-2023) sind es 190 Strecken weniger.“
Angebot an Flugstrecken von deutschen Flughäfen im 10-Jahresvergleich
2013: 1.957 Strecken
2019: 2.075 Strecken
2023: 1.767 Strecken
Ralph Beisel kommentiert die Entwicklung, wie folgt: „Während Standorte im europäischen Ausland prosperieren, würgen die hohen regulativ bedingten Belastungen den Angebotsaufbau der Airlines in Deutschland ab. Viele Verbindungen stehen von deutschen Flughäfen nicht mehr zur Verfügung. Wir haben ein klares Angebots-, kein Nachfrageproblem. In den vergangenen Jahren wurde die Luftverkehrsteuer mehrfach erhöht. Es ist dringend notwendig, dass auch die deutsche Bundesregierung Maßnahmen zur Entlastung von Airlines und Flughäfen ergreift. Deutschland sollte sich Schweden als Vorbild nehmen.“ (opm)