Während die Malerei der Antike ihre Anfänge im Orient ab 10 000 vor Christus fand, sind ab 2000 vor Christus große Wandmalereien in der „Homerischen Zeit“ im antiken Griechenland belegt.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Kunst – Es war der Schriftsteller Philostratos, der die Malerei im 3 Jahrhundert nach Christus als Erfindung der Götter bezeichnete. Viele diese ursprünglichen Malereien, die auf Holz, Ton oder Stein gefertigt wurden, sind heute nicht mehr erhalten, das gilt ebenfalls für Wandmalereien, die auf frischem Putz gefertigt wurden. Dafür bieten besonders Kirchen einen umfangreichen Schatz der verschiedenen Epochen. Während zunächst die Bilderhauerei wahrscheinlich überwog, nahm die Malerei schnell einen besonderen Stellenwert ein, durch die realitätsnahe Darstellungen möglich wurden. Auf die verschiedenen Techniken geht dabei unter anderem Plinius der Ältere in seinen Werken ein.
Zu den ältesten erhaltenen Kunstwerken zählen zudem bemalte Gefäße, die in der Region um Attika gefunden wurden. Auf ihnen ist die geometrische Epoche (11. Jahrhundert – 8. Jahrhundert vor Christus) mit Mäanderbändern (rechtwinklig gebrochene Linien) belegt, bis im späteren Verlauf Figuren die Formen ergänzten. Die kräftigen Körper waren Sinnbild für Mut, Entschlossenheit und Kampfwille in der archaischen Epoche (7. Jahrhundert – 6. Jahrhundert vor Christus), in der insbesondere Männer hervorgehoben wurden.
Dieses Bild ändert sich ab dem 6. Jahrhundert vor Christus, was durch Sokrates in Platons Politeia belegt ist: „Wir müssen nach Künstlern und Kunsthandwerkern mit der Fähigkeit suchen, das wahre Wesen der Schönheit zu erkennen …“ Wer heute die berühmten königlichen Kammergräber in Vergina (dem antiken Aigai) und damit das Innere des mazedonischen Königreichs besucht, stellt fest, dass vor der Mitte des 5. Jahrhundert vor Christus die Monumentalmalerei der Vasenmalerei ähnlich war. So ist auf dem Grab von Philipp II. ein Jagdfries mit mehreren Figuren abgebildet. Die Grabstätte ist nicht nur eine der größten neben Troja oder Mykene, sondern auch eine der wichtigsten, da die Archäologen die Gräber in den 70er-Jahren fast unversehrt entdeckten. Heute gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. (mv)