Griechenlands Küstenregionen sind bekannt für ihre reiche Artenvielfalt und spektakuläre Fischarten. Unter diesen Meeresbewohnern sticht ein Fisch besonders ins Auge: Der „Jäger“ (Coryphaena hippurus).
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Dieser Rochenfisch, der weltweit in entwickelten und subtropischen Meeren zu finden ist, zieht nicht nur mit seiner atemberaubenden Farbenpracht die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit und seinem einzigartigen Verhalten.
Der Jäger, auch bekannt als Gewöhnliche Goldmakrele, Neunauge und Lippfisch, ist ein kosmopolitischer Fisch, der sich in den warmen Gewässern der Ozeane heimisch fühlt. Er ist besonders in den entwickelten und subtropischen Regionen der Welt verbreitet, vor allem im Golf von Mexiko, im Indischen Ozean und in den Gewässern um Hawaii. Doch auch im Mittelmeer, insbesondere in den griechischen Gewässern des Ägäis und des Ionischen Meeres, ist der Jäger anzutreffen. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Wassertemperaturen steigen, zieht er durch die griechischen Meere auf der Suche nach Nahrung.
Der Jäger ist ein beeindruckender Fisch, der durch seine leuchtenden Farben und seinen markanten Körperbau besticht. Seine seitlich abgeflachte Form und die langen Rückenflosse, die sich schnell über den gesamten Körper erstrecken, verleihen ihm ein dynamisches und stromlinienförmiges Aussehen. Seine Farbenpracht ist unverkennbar: Ein strahlendes Gold an den Seiten, leuchtendes Blau und Grün auf Rücken und Flanken sowie schillernde Brustflossen in tiefem Blau. Diese Farben machen den Jäger im Wasser leicht erkennbar, doch seine Farbveränderungen sind ebenso faszinierend. Sobald der Fisch aus dem Wasser geholt wird, beginnt er, seine Farben zu verändern, und durchläuft eine Reihe von leuchtenden Schattierungen, bevor er letztendlich in ein mattes Gelbgrau verblasst – ein Phänomen, das ihm den historischen Namen „Dorado“ (golden) eingebracht hat .
Der Jäger macht seinem Namen alle Ehre. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 92,6 km/h gehört er zu den schnellsten Schwimmern im Ozean. Diese Geschwindigkeit ist für ihn überlebenswichtig, da er ein geschickter Räuber ist, der sich von einer Vielzahl von Meeresbewohnern ernährt. Zu seinen Hauptnahrungsquellen gehören fliegende Fische, Krabben, Tintenfische und Makrelen, doch er macht auch vor Zooplankton keinen Halt. Der Jäger bevorzugt die obersten Wasserschichten, die er durch seine stromlinienförmige Gestalt und kraftvolle Schwimmbewegungen mit Leichtigkeit Beute macht.
In Griechenland wird der Jäger sowohl wirtschaftlich als auch kulinarisch hoch geschätzt. Die griechischen Fischer, die auf den „Κυνηγός“ (Jäger) Jagd machen, sehen ihn als wertvollen Fang, da er nicht nur durch seine Größe und Kraft beeindruckt, sondern auch durch sein schmackhaftes Fleisch. Dieses Fleisch, das in rohem Zustand grauweiß ist und beim Kochen eine makellose weiße Farbe annimmt, hat einen milden, fast unfischigen Geschmack, was ihn zu einem beliebten Fisch in der griechischen Küche macht. Besonders gegrillt oder als Teil eines traditionellen Fischgerichts ist der Jäger eine Delikatesse.
Sportfischer, die in Griechenland und rund um den Mittelmeerraum aktiv sind, schätzen den Jäger ebenfalls. Sein kampflustiges Verhalten und seine beeindruckende Geschwindigkeit machen ihn zu einer sportlichen Herausforderung, und der Fang eines großen Jägers – oft mit einem Gewicht zwischen 7 und 13 kg – ist eine Trophäe für jeden Fischer. (pv)