Der Thonine (Euthynnus alletteratus), auch bekannt als „Kleiner Thun“, ist ein bemerkenswerter Schwarmfisch, der sich durch seine interessante Lebensweise und seine markanten Merkmale auszeichnet.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Mit einer Körperlänge von maximal bis zu 1,20 Metern und Gewicht von 16 Kilogramm gehört sie zur Familie der Makrelenartigen und ist ein wichtiger Bestandteil der Meeresfauna, vor allem in den subtropischen und entwickelten Zonen des Atlantiks. Ihr griechischer Name Λεκατίκι (Lekatiki) verweist auf ihre historische Präsenz in der griechischen Kultur und auf ihre Bedeutung in den Mittelmeerregionen.
Die Thonine ist in weiten Teilen des subtropischen und entwickelten Atlantiks verbreitet, insbesondere in Küstennähe. Ihr Verbreitungsgebiet im Ostatlantik erstreckt sich von den Küsten der Iberischen Halbinsel bis hinunter nach Angola. Auch im Mittelmeer, einschließlich der griechischen Küsten, ist sie heimisch, was ihre Bedeutung in der Region unterstreicht. Der griechische Name „Λεκατίκι“ ist in vielen Küstengemeinden bekannt und zeigt, dass diese Fischart seit Jahrhunderten ein vertrauter Anblick in der Ägäis und im Ionischen Meer ist. Auch auf den Azoren im Zentralatlantik findet man Thoninen in großen Schwärmen. Auf der anderen Seite des Atlantiks, im Westatlantik, reicht ihr Lebensraum von North Carolina bis nach Brasilien, einschließlich der Karibik und dem Golf von Mexiko.
Die Thonine erreicht gewöhnlich eine Länge von etwa 80 cm, obwohl sie in seltenen Fällen auch bis zu 1,20 Meter groß werden kann. Ein markantes Merkmal dieses Fisches ist der gestreifte Rücken sowie die 3 bis 7 dunklen Flecken, die sich zwischen den Brust- und Bauchflossen befinden. Die erste Rückenflosse der Thonine weist eine charakteristische konkave Form auf, da die ersten Strahlen viel höher sind als die folgenden. Zwischen der ersten und zweiten Rückenflosse besteht nur ein geringer Abstand.
Ihr Körper ist größtenteils unbeschuppt, mit Ausnahme eines „Korsetts“ aus dicken Schuppen, das die Region hinter dem Kopf und die Bereiche um die Brust- und Bauchflossen schützt. Die Anzahl ihrer Wirbel beträgt 39, und eine Schwimmblase fehlt, was eine Anpassung an ihre schnelle, schwimmintensive Lebensweise ist. Zwischen Rücken- und Schwanzflosse sowie After- und Schwanzflosse befinden sich 7 bis 8 Flössel, was ein weiteres charakteristisches Erkennungsmerkmal darstellt.
Die Thonine ist ein echter Schwarmfisch, der bevorzugt in Küstennähe lebt. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus kleineren Schwarmfischen wie Heringen, aber auch Krebstiere, Kopffüßer, pelagische Schnecken und Manteltiere zählen zu ihrem Speiseplan. Besonders interessant ist, dass ihre Eier und Larven pelagisch sind, auch in der offenen Wassersäule schweben, was eine hohe Anpassungsfähigkeit in ihren Lebensräumen zeigt.
Ihre hohe Schwimmgeschwindigkeit und Beweglichkeit ermöglichen es ihr, in großen Schwärmen effizient zu jagen. Sie bevorzugen warme, nährstoffreiche Gewässer und halten sich oft in Gebieten auf, in denen kalte und warme Strömungen aufeinandertreffen, da diese Zonen meist reich an Nahrung sind.
Obwohl die Thonine durchaus als Speisefisch geeignet ist, spielt sie in der kommerziellen Fischerei keine bedeutende Rolle. Sie wird hauptsächlich als zufälliger Beifang gefangen, wenn Fischer nach größeren Thunfischen oder anderen wertvollen Arten suchen. In einigen Regionen, vor allem im Mittelmeerraum und Griechenland, wird sie jedoch lokal verwertet und in kleineren Fischereien verkauft. Die Thonine hat eine feste Fangkundschaft, die ihre festen Fleischtexturen und den würzigen Geschmack zu schätzen weiß, doch international bleibt sie eine Randerscheinung auf dem Speisefischmarkt. (pv)
Thonine (Euthynnus alletteratus)
Systematik: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Scombriformes
Familie: Makrelen und Thunfische (Scombridae)
Gattung: Euthynnus
Wissenschaftlicher Name: Euthynnus alletteratus