Griechisch kochen: Soumada – Traditioneller Mandelsirup aus Griechenland

Soumada ist ein köstlicher Mandelsirup, der in Griechenland auf vielen Inseln und auch auf dem Festland traditionell hergestellt wird. Er wird aus süßen und bitteren Mandeln gewonnen und hat einen milden, cremigen Geschmack.

Soumada wird oft als erfrischendes Getränk genossen, das kühl serviert und mit aufgeschäumter Milch verfeinert wird. Darüber hinaus kann dieser vielseitige Sirup in Cocktails, Kaffee, zum Backen und für viele andere kulinarische Kreationen verwendet werden.

ZUTATEN

1 kg blanchierte, gemahlene Mandeln
6-7 Liter Wasser
800 g Kandiszucker
2 kg Zucker

Die blanchierten, gemahlenen Mandeln in eine große Schüssel geben und mit 6-7 Litern Wasser sowie 800 g Kandiszucker verrühren, bis ein seichter Brei entsteht. Diese Mischung über Nacht an einem kühlen Ort stehen lassen, damit die Mandeln ihr volles Aroma entfalten.

Am nächsten Tag die Mischung in einen großen Topf geben und einmal kräftig aufkochen lassen. Anschließend die heiße Mischung durch ein sehr fein gewebtes Tuch pressen, um die Mandelmilch zu extrahieren. Dieser Schritt sollte mehrfach wiederholt werden, bis die Milch klar ist und keine festen Mandelreste mehr enthält.

Die gewonnene Mandelmilch (ca. 5-6 Liter) in einen sauberen Topf geben und 2 kg Zucker hinzufügen. Die Mischung unter ständigem Rühren erneut aufkochen lassen. Während des Kochens bildet sich ein weißer Schaum, der regelmäßig abgeschöpft werden muss.

Die weiße, cremige Soumada-Milch abkühlen lassen und in Flaschen abfüllen. Diese Version sollte kühl gelagert und innerhalb von etwa drei Monaten verbraucht werden. Der verbleibende Sirup wird weiter gekocht, bis er eine leicht gelbliche Farbe annimmt und einen karamelligen Geschmack entwickelt. Diese Variante des Sirups muss nach dem Abfüllen bei 90 Grad für 30 Minuten eingekocht werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Tipp: Die Mandelreste sind viel zu wertvoll, um sie wegzuwerfen! Sie können daraus Pudding, Marzipan, Pralinen oder sogar Kuchen herstellen. Die Reste einfach trocknen und weiterverarbeiten.


Die Wurzeln des köstlichen Mandelsirups Soumada liegen in Kleinasien. Nach 1922, als viele Griechen vor den Verfolgungen durch die Türken flohen, brachten sie dieses traditionelle Getränk mit nach Griechenland. Soumada hat sich seitdem in der griechischen Kultur fest etabliert und wird sowohl auf dem Festland als auch auf den Inseln geschätzt.

In früheren Zeiten war Soumada vor allem im Sommer eine der wenigen verfügbaren Süßigkeiten, da Schokolade und andere Leckereien den hohen Temperaturen nicht standhielten und schwer zu beschaffen waren. Die Herstellung von Soumada bot eine willkommene Alternative – ein Sirup, der aus der Milch von süßen und bitteren Mandeln gewonnen wird. Trotz der aufwendigen Zubereitung ist Soumada bis heute in griechischen Supermärkten erhältlich und wird in traditionellen Kafenia sowie in den berühmten Zacharoplastia (Zuckergeschäfte) serviert.

Soumada ist ein echter „Allrounder“ und kann sowohl kalt im Sommer als auch heiß im Winter genossen werden. Das Mischungsverhältnis ist dabei stets gleich: Ein Teil Soumada auf vier Teile Wasser. Für die Sommer-Variante bietet sich die Zugabe von Eiswürfeln an, während im Winter heißes Wasser für ein wärmendes Getränk sorgt. Optisch erinnert Soumada im Glas an Ouzo, was gelegentlich für Verwirrung sorgen kann – also besser erst einmal daran riechen, bevor man einen Schluck nimmt!

Neben dem klassischen Genuss hat Soumada auch in der modernen Küche ihren Platz gefunden. Der Sirup wird häufig zur Verfeinerung von Cocktails verwendet, wie zum Beispiel im Mai Tai. Auch mit Orangenblüten- oder Rosenwasser wird Soumada manchmal aromatisiert, wobei das Original ausschließlich auf Mandelmilch basiert. Eine weitere beliebte Variante ist die Soumada mit Vanille-Aroma, die besonders geschätzt wird.

Soumada wird traditionell bei freudigen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen und Namenstags-Feiern serviert. Der Sirup ist so eng mit diesen festlichen Momenten verbunden, dass er in Griechenland auch als „Glücksgetränk“ bekannt ist. Bis heute wird er in vielen Haushalten und bei Feierlichkeiten genossen, als Symbol für Freude und Zusammengehörigkeit. (sp)

Von HB-Redakteurin und Food-Bloggerin Sofia Papadopoulou

Foto: Dee/Pixabay

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