Mit seinen malerischen Landschaften, historischen Stätten und lebhaften Küstenstädten hat die Insel Rhodos viele Attraktionen zu bieten. Doch kaum eine ist so faszinierend und magisch wie der Schmetterlings-Wald, auch bekannt als Petaloudes. Dieser einzigartige Ort zieht Jahr für Jahr Tausende von Besuchern an, die von der natürlichen Schönheit und dem geheimnisvollen Charme dieses Waldes verzaubert sind.
Von HB-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Reisen/Rhodos – Doch was macht den Schmetterlings-Wald so besonders? Um dies zu verstehen, werfen wir einen genaueren Blick auf die Geografie, die Entstehung, die heutige Bedeutung und die mythologischen Geschichten, die diesen Ort umgeben.
Der Schmetterlings-Wald befindet sich im westlichen Teil der Insel Rhodos, etwa 25 Kilometer südwestlich der Inselhauptstadt Rhodos-Stadt. Das Gebiet erstreckt sich entlang eines schmalen, bewaldeten Tals, das von einem klaren Bach durchzogen wird. Die dichte Vegetation, bestehend aus Kiefern, Platanen und Oleander, sorgt für ein angenehm kühles Klima, das besonders in den heißen Sommermonaten geschätzt wird. Die einzigartige geografische Lage und die klimatischen Bedingungen bieten ideale Lebensbedingungen für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, darunter die berühmten Schmetterlinge.
Der Schmetterlings-Wald verdankt seinen Namen der beeindruckenden Ansammlung von Schmetterlingen, die hier jedes Jahr von Juni bis September zu finden sind. Es handelt sich hauptsächlich um die Art Callimorpha quadripunctaria, bekannt als der Russischer Bär. Diese Schmetterlinge werden von dem Harzgeruch der orientalischen Amberbäume (Liquidambar orientalis) angezogen, die im Tal wachsen. Das Harz verströmt einen vanilleähnlichen Duft, der die Schmetterlinge anlockt und ihnen einen ruhigen Platz für die Paarung und Fortpflanzung bietet.
Heute ist der Schmetterlings-Wald eine der wichtigsten Touristenattraktionen von Rhodos. Besucher haben die Möglichkeit, auf gut ausgebauten Pfaden durch das Tal zu wandern und die beeindruckende Naturkulisse zu genießen. Besonders bemerkenswert sind die Holzbrücken und -stege, die über den Bach führen und atemberaubende Ausblicke auf das Schmetterlingsparadies bieten. Ein Besucherzentrum informiert über die ökologische Bedeutung des Waldes und die Lebensweise der Schmetterlinge. Allerdings ist es wichtig, die Natur zu respektieren und Lärm zu vermeiden, um die empfindlichen Schmetterlinge nicht zu stören.
Wie viele Orte in Griechenland ist auch der Schmetterlings-Wald von mythologischen Geschichten umgeben. Einer Legende nach war der Wald einst der heilige Hain der Göttin Artemis, der Göttin der Jagd und der Natur. Artemis beschützte die Wälder und alle darin lebenden Kreaturen. Die Schmetterlinge sollen ihre Boten sein, die den Menschen die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur nahebringen. Eine andere Sage erzählt, dass der Bach, der durch das Tal fließt, Tränen der Nymphen sind, die von Artemis beauftragt wurden, den Wald zu bewachen. (cs)