Ausgrabungsstätten sind auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki wahrlich nicht eng gesät. Doch wer sucht, der findet auch und so lässt sich in Kallithea entlang der Überreste des eindrucksvollen Tempels des Ammon Zeus ein Hauch der Vergangenheit erhaschen.
Von HB-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Chalkidiki – Die antike Anlage gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Kallithea, dem größten Urlaubsort auf Chalkidikis „erstem Finger“ Kassandra. An der östlichen Küste, direkt am Strand gelegen, liegt der Tempel des Ammon Zeus, der einzige Tempel in Europa mit ägyptischem Ursprung. Im Griechenland der Antike gehörten die Heiligtümer des Ammon Zeus zu den bedeutendsten Verehrungen. Der Tempel war dem ägyptischen Gott Ammon geweiht, der im Vergleich dem griechischen Göttervater Zeus gleichgestellt wurde.
Hier entstand gegen Ende des 5. Jahrhunderts vor Christus ein Altar, ihm folgte in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts vor Christus aus Stein ein Pavillon-Tempel zunächst im dorischen Stil. Bereits kurz nach seiner Fertigstellung wurde er zerstört, im 3. Jahrhundert vor Christus aus Marmor wieder errichtet. Weitere Bauwerke, wie ein Amphitheater und ein kleinerer Altar veränderten im Laufe der Zeit das Gesicht der Anlage, die erst in den 1970er Jahren von Archäologen freigelegt wurde.
Ebenso sichtbar sind auf dem Gelände die Reste des Tempels des Dionysos, der hier mit den Nymphen in einer Höhle unter dem Felsen bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts vor Christus verehrt wurde.
Heute wird ein Teil der Funde im Archäologischen Museum von Polygyros ausgestellt, die Anlage in Kallithea ist üblicherweise von Dienstag bis Sonntag geöffnet (8.30 Uhr bis 15.00 Uhr). Der Eingang liegt direkt an der Strandpromenade. (cs)