Unauffällig neben der Straße Richtung Gastouni liegen rund 12 km von dem westpeloponnesischen Hafenort Kyllini entfernt die historischen Schlammlöcher von Loutra-Kyllini, die mit ihrem schwefelhaltigen Quellen und „Heilwasser“ noch von den Einheimischen genutzt werden.
Von Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Peloponnes – Die Pinien bedecken mit ihren Baumkronen die alten römischen Ruinen, der Schwefelgeruch ist allgegenwärtig, daneben Ruinen aus vergangenen Jahrzehnten. Gerade im Sommer wandeln hier gerne mit Schlamm bedeckte Menschen durch das Gras. Denn das römische Schwefelbad von Loutra-Kyllini (auch Killini) wird offiziell eigentlich nicht mehr genutzt, nur wenige hundert Meter entfernt wurde ein Heilbad erbaut – mit einem Eintritt, den sich viele Einheimische nicht leisten können.
Umso beliebter sind die ursprünglichen Quellen und auch Touristen lassen sich hier an den sumpfigen Tümpeln nieder. Das die Nase im ersten Moment streiken will ist zweitrangig, denn mit Kellen wird der schwefelhaltige Schlamm aus den Löchern geschöpft und auf dem Körper verteilt, bevor dieser dann vor dem Abspülen in der Sonne trocknen darf. Heilender Schlamm, der gerne gerade bei Hautkrankheiten genutzt wird. Schon die Römer und spätere Besatzer schwört ein auf das Quellwasser, wie Ruinen am Rande belegen.
Das Heilbad einige Meter weiter ist nicht ganz so spartanisch wie das Naturbad, aber dennoch nicht mit großem Komfort ausgestattet. Einfache Marmorwannen, penetranter Schwefelgeruch – die Haut ist an beiden Badestellen nach der Nutzung samtweich. (cs)