Am ersten Mai wird der Tag der Arbeit gefeiert … den gibt es natürlich auch in Griechenland, wo in den Großstädten zu Straßendemonstrationen aufgerufen wird. Doch neben der modernen Bedeutung gibt es auch ein Brauchtum, welches bis in die Antike zurückreicht.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Brauchtum & Tradition – Protomagia (Πρωτομαγιά) wird der heutige erste Maitag in Griechischen genannt, was passenderweise tatsächlich der erste Tag im Mai bedeutet. Wer nicht den moderneren Tag der Arbeit feiert und für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert, der nutzt heute die freie Zeit für die Familie und zum Pflücken von Blumen.
Am heutigen Nationalfeiertag werden nämlich die traditionellen Blumenkränze gebunden, die bis zum 24. Juni die Haustüren schmücken. Dann in den Johannisfeuern verbrannt heißen die Kränze den letzten Frühlingsmonat willkommen und symbolisieren so die Wiedergeburt.
Natürlich kann man mittlerweile auch fertige Kränze kaufen bei diesem Brauch, der bis in die Antike zurückreicht. Der Mai (in Griechenland Maios), wurde nämlich zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Maia so benannt, die die im Winter eingeschlafene Natur wieder erweckt.
Es ist also nicht verwunderlich, dass der Mai nicht nur für den Tod und die Wiedergeburt, sondern auch für das Schlechte und Gute steht. Der Kampf zwischen Winter und Sommer, Kälte und Wärme. Die Blumen stehen dabei, übrigens auch während der römischen Herrschaft, für Freude, Glück und Erfolg.
In einigen Dörfern wurde dieser Brauch dahin ausgeweitet, dass ein mit Blumen geschmücktes Maikind als personifizierter Mai durch das Dorf wandert und gemeinsam mit den Bewohnern Mai-Lieder zum Willkommen dieses Monats singt. (mv)