Ursprünglich aus Mexiko und Zentralamerika stammt das Wandelröschen, das während der Blühdauer seine Farbe verändert. So schön es anzusehen ist, in Südafrika ist die Kultur des Wandelröschens aufgrund seines invasiven Charakters in Gärten bereits verboten und auch in Griechenland breitet es sich immer mehr aus. Doch das Wandelröschen zählt zu den 100 gefährlichsten Neobiota weltweit.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Häufig wird die globale Bedrohung durch invasive, also gebietsfremde, Arten unterschätzt. Das zeigt unter anderem ein Bericht der Zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (IPBES), der aufzeigt, dass durch menschliches Zutun mehr als 37.000 gebietsfremde Arten auf der ganzen Welt in fremde Regionen eingeführt wurden. Mehr als 3.500 davon werden als schädliche, gebietsfremde Arten angezeigt, die eine ernsthafte Bedrohung für die Natur und die Lebensqualität darstellen. Eine Gefahr, die zudem viel Geld kostet, denn um die Ausbreitung einzudämmen mussten alleine im Jahr 423 Milliarden US-Dollar eingesetzt werden. Kosten, die sich laut Aussage der Experten, seit 1970 alle zehn Jahre mindestens vervierfacht haben.
Zu den 100 gefährlichsten Neobiota (altgriechisch νέος néos „neu“ und βίος bíos/βίοτος bíotos „Leben“ – also Pflanzen, die durch Menschen in fremden Gebieten verbreitet haben), zählt auch das Wandelröschen, welches immer häufiger in Griechenland anzutreffen ist. Ursprünglich stammt die Pflanze aus der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) aus Mexiko und Zentralamerika. Das Wandelröschen ist mittlerweile in allen warmen Gebieten der Welt ein Neophyt und breitet sich stark aus. Grund genug das Südafrika das Anpflanzen des Wandelröschens in Gärten bereits verboten hat.
Wandelröschen (Latana)
Systematik
Kerneudikotyledonen, Asteriden, Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
Wissenschaftlicher Name: Lantana
Die Zuchtformen der Lantana camara sind beliebte Zierpflanzen, denn während seiner Blühdauer verändert das Wandelröschen die Farbe der Blüten, die in Rot, Orange, Weiß oder Gelb bekannt sind. Die spätere Frucht ähnelt einer Brombeere. In der Volkskunde wurde das Wandelröschen äußerlich gegen Masern, Windpocken, Lepra oder Geschwüre angewendet.
Aber Achtung: Alle Pflanzenteile sind giftig. Deshalb ist die invasive Art besonders für Weidetiere gefährlich. Bei Menschen reicht die Spannbreite von leichten Beschwerden (Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung) über Gelbsucht und Lichtempfindlichkeit bis (wenn auch seltener) zum Tod. (pv)