Göttin Artemis herrschte über die Wälder, den Mond und die Geburt

Die Tochter des Zeus und der Leto, die von den Titanen Koios und Phoibe abstammt, wird in der griechischen Mythologie als Göttin der Jagd, des Waldes, der Jungfräulichkeit, des Mondes und der Geburt sowie als Hüterin der Frauen und Kinder verehrt. Die Zwillingsschwester des Apollon zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Griechische Mythologie – Betrachtet man die römische Mythologie, so ist Artemis (Ἄρτεμις) mit Diana, der Göttin der Jagd, zu vergleichen. Häufig wird sie als jungfräuliche Jägerin beschrieben, die mit oder ohne Nymphen durch den Wald streift. Trotz ihrer Jungfräulichkeit und Darstellungen als Lyra-Spielerin oder als Lenkerin eines von Hirschen gezogenen Wagens aus Gold, wie beispielsweise bei Homer, begleitete sie immer der Ruf einer grausamen und unzähmbaren Göttin. Eine Göttin, die Leben als Hüterin der Geburt nicht nur gab, sondern auch nahm, weshalb es bei abnehmendem Mond zu den Hochzeiten ihrer Anbetung auch Menschenopfer möglich waren.

Zu den besonderen Attributen zählen ein silberner Bogen, der auch als Symbol der Mondsichel dargestellt wird, sowie silberne Pfeile, die sie von den Zyklopen erhielt. Pfeile mit denen sie Krankheiten über die Sterblichen brachte. In solchen Darstellungen wird sie meist mit einem Hirsch, Bär, Eber oder der Kerynitischen Hirschkuh, an der die Göttin Artemis ihre erste Jagdprobe abgelegt hat. Überhaupt umgibt sich die Göttin der Jagd und des Waldes gerne mit Tieren darunter auch Kälber oder Stiere.

Die Mythologie berichtet, dass Göttin Hera selbst versuchte die Geburt der neuen Göttin zu verhindern und das Ungeheuer Python beauftragte Artemis Mutter Leto zu töten. Göttervater Zeus rettete seine Geliebte jedoch, weshalb Hera sich an ihre Tochter Eileithyia, die Göttin der Geburt, wandte. Ohne ihren Beistand konnte die Geburt nicht stattfinden und es wurde immer kritischer, als andere Götter Eileithyia mit einem Halsband bestachen, welches aus der Schmiedekunst des Hephaistos stammte. Hermes brachte Leto für diese Geburt auf die Insel Delos, die Gott Poseidon nur für sie aus dem Meer auftauchen ließ. Dennoch dauerten die Wehen neun Tage, bis sie ihre Zwillinge gebar. Zuerst Artemis und dann Apollon. Hera soll ahnungslos gewesen sein, weil die neunköpfigen Dämonen, die Kureten, mit ihren Stimmen Letos Schreie während der Geburt überdeckt haben.

Allerdings gibt es verschiedene Mythen um den Geburtsort, so könnten die Zwillinge auch auf den Paximadi-Inseln zur Welt gekommen sein, die in der Antike der Göttin Leto geweiht waren. So oder so, es waren zwei rachsüchtige Götter, die in jungen Jahren Unheil über all jene Völker und Länder brachten, die sich geweigert hatten ihre Mutter schützend aufzunehmen. (mv)

Artemis – Zeichnung: Clker-Free-Vector-Images/Pixabay