Historische Stätte Dion: Erinnerungen an die Verehrung des Göttervaters

Ganz in der Nähe der makedonischen Stadt Katerini, in der Region Pieria, liegt die historische Stadt Dion. Die beeindruckenden Ausgrabungen legten nicht nur die antike Stätte frei, sie schufen die Möglichkeit bei einem Besuch selbst durch die Geschichte zu flanieren.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Dion/Thessalien – Der kleine Ort #Dion am Fuße des #Olymps hat nicht nur hervorragende Tavernen zu bieten. Größer als der Ort selbst ist die historische Stadt Dion, die zu Ehren des Göttervaters #Zeus erbaut wurde. Gelegen in der Nähe von Katerini und Litochoro war Dion der zentrale Ort, wenn es Zeus oder den Musen zu huldigen galt. Bereits 424 vor Christus erwähnte der Geschichtsschreiber Thukydides Dion in Verbindung mit der Reise der Spartaner nach Thessalien. Funde weisen darauf hin, dass Dion schon um 700 vor Christus von Makedoniern bewohnt wurde.

Foto: Hellas-Bote

Die Nähe zum Olymp sorgte immer wieder für einen Eintrag im Geschichtsbuch, so ließ der erste makedonische König Archelaos I. Ende des 5. Jahrhunderts vor Christus erstmals olympische Festspiele in Dion ausrichten. Neun Tage dauerten die musischen und sportlichen Wettkämpfe zu Ehren des Zeus. Der griechische Geschichtsschreiber Diodor berichtet von Festspielen mit Opferhandlungen, die Alexander der Große vor seinem Feldzug zum Abschied in Dion gefeiert haben soll. Auch legte er in seinem Testament den Bau eines Zeustempels am Fuße des Olymps fest.

Bei ihrem Feldzug verwüsteten die Ätoler 219 vor Christus die Stadt Dion, die jedoch wieder aufgebaut wurde. Viele erhaltenen Inschriften berichten zudem von der Besetzung der Römer im Jahre 169 vor Christus, als die bereits sowieso prachtvolle Stadt mit ihrem neuen Namen Colonia Iulia Augusta Diensis eine weitere Hochzeit durchlebte. Bis in das 4./5. Jahrhundert hinein galt Dion als Bischofssitz, dann wurde die Stadt nach Zerstörungen durch Erdbeben, Überfällen durch Barbaren und Lawinen von den Hängen des Olymps verlassen.

Foto: Hellas-Bote

Erst 1806 brachte der englische Reiseschriftsteller W. M. Leake die Ruinen erneut zutage, die Erforschung durch L. Heuzey sollte jedoch noch bis nach der osmanischen Herrschaft im Jahre 1861/64 andauern. Umfangreiche archäologische Ausgrabungen begannen 1928 unter G. Sotiradis (Universität Thessaloniki) und 1972 unter D. Pandermalis.

Heute erstreckt sich der begehbare archäologische Park über ein Gebiet von rund einem Quadratkilometer, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten sind mit Wegen verbunden. Zu diesen zählen unter anderem die drei Heiligen Quellen der Musen, das hellenistische Theater, mehrere Thermenanlagen, eine frühchristliche Basilika, die Villa des Dionysios, makedonische Kammergräber und natürlich das Heiligtum des Zeus mit einem Altar. Ebenfalls historische Artefakte aus römischer Zeit sind ebenso erhalten wie das Isis-Heiligtum, die von Alexander dem Großen besonders verehrt wurde, oder das Demeter-Heiligtum, in welchem sich die ältesten Gebäude befanden.

Foto: Hellas-Bote

Archäologischer Park Dion: Geöffnet: 08.00-15.30 Uhr. Preis: Kombiticket mit Museum 6,00 €/Kinder & Jugendliche frei. Nur archäologischer Park 4,00 Euro.

Archäologisches Museum Dion: Geöffnet: Dienstags bis Sonntag im Sommer von 08.00 – 15.00 Uhr, November bis März 08.30 – 15.30 Uhr. Preis: Kombiticket 6,00 €/Kinder & Jugendliche frei.

Es lohnt sich aber vorab die Öffnungszeiten und die Eintrittspreise auf archaeologicalmuseums.gr zu prüfen, da diese je nach Sommer oder Winter variieren können.

Adresse: Dion, Pieria 60100, Telefon (+30) 2351053206, eMail efapie@culture.gr (mv)

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