Die archäologische Stätte Alos berichtet von mehr als nur einer Tragödie

Entlang der Autobahn zwischen Volos und Athen liegt in der Gemeinde Almyros die historische Stadt Alos. Die Geschichte berichtet von dem Gründer König Athamas direkt in mehreren Tragödien und der Fluch schien sich fortzuziehen, denn in der Neuzeit wurde ein Teil der archäologischen Stätte von der Autobahn überdeckt.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Almyros/#Thessalien – An einer der strategisch wichtigsten Stellen zwischen den Ausläufern des Othrys-Gebirges und des pagasitischen Golfs sind heute die Ruinen der Stadt Alous (Alou, Halos) zu besichtigen. Gegründet wurde diese in Thessalien, auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde Almyros, von König Athamas (altgriechisch Ἀθάμας Athámas), der in der griechischen Mythologie als König von Böotien (auch Boiotien, altgriechisch Βοιωτία Boiōtía) besungen wird.

Foto: Hellas-Bote

Es war kein einfaches Leben für den Sohn des Aiolos und der Enarete, der mit seiner ersten Frau Nephele zwei Kinder zeugte. Neben Phrixos und Helle gebar ihm auch seine zweite Frau Ino zwei Kinder (Learchos und Melikertes). Doch ihr Hass auf ihre Stiefkinder war so groß, dass sie zuerst die Ernte manipulierte und dann den Boten, der zum Orakel von Delphi geschickt worden war, um den Missernten auf den Grund zu gehen. Dieser berichtete König Athamas auf den Befehl seiner Frau hin, dass sein Erstgeborener Zeus für eine bessere Ernte geopfert werden müsse. Um ihrem Sohn das Leben zu retten, entführte und rettete Nephele, die erste Frau des Königs, allerdings ihre beiden Kinder.

Eine harte Prüfung für den König, der später von Hera mit einem Fluch belegt wurde. Von diesem getrieben tötete er seinen Sohn Learchos, seine Frau Ino und Melikertes stürzten sich ins Meer. Nach dieser Tat musste Athamas Böotien verlassen und heiratet nach einer langen Wanderschaft Themisto, die Tochter des Hypseus, mit der er sechs Söhne zeugte. Seinem Leben sind mehrere Tragödien durch Aischylos, Sophokles und Euripides gewidmet, allerdings ist bis heute keine vollständig erhalten.

Foto: Hellas-Bote

Die Tragödie allerdings setzte sich bis in die Neuzeit fort, in der mit der Autobahn zwischen Volos und Athen eine großflächige archäologische Stätte nicht möglich wurde. Freigelegt wurden einige archäologisch wichtige Bereiche, wie die Akropolis der Stadt Alos, von deren Bewohnern, den Alei, Homer schrieb, dass sie an der argonautischen Expedition teilgenommen haben. Heute in der Gemeinde Almyros liegend, gehörte das Gebiet in der Antike zur Achaia Fthiotida. 346 vor Christus wurde die Stadt durch den mazedonischen General Parmenion zerstört, der unter Philipp II. (dem Vater von Alexander dem Großen) um die Vormacht von Makedonien in Griechenland kämpfte.

Um 302 vor Christus wurde die Stadt rund zwei Kilometer von der ursprünglichen Stelle als Nea Alos wieder aufgebaut. Gegründet von Demetrius dem Belagerer, war die neue Siedlung mit großen Befestigungsmauern umgeben, die von Türmen verstärkt wurden. In Erinnerung an die Reise der Argonauten nach Kolchis prägten die Aleiten sogar eine eigene Münze. Ihr Einfluss erstreckte sich über den größten Teil des Othrys Gebirges und die Ebene von Sourpi bis hin zur Ebene von Almyros, die sich Nea Alos mit der phthiotidischen Stadt Theben. Wahrscheinlich nach einem schweren Erdbeben wurde die Stadt 265 – 260 vor Christus verlassen. (mv)

Foto: Hellas-Bote

Überreste der Akropolis
https://www.google.com/maps/dir//39.144103285729,22.817767976979

Befestigte Mauer
https://www.google.com/maps/dir//39.144151857607,22.825144130736

Historischer Friedhof
https://www.google.com/maps/dir//39.141131730875,22.83100044621

Friedhof
https://www.google.com/maps/dir//39.138101122292,22.834636600577

Alos Kato Poli
https://www.google.com/maps/dir//39.147206735104,22.826370385707

Foto: Hellas-Bote