Heilige Sophia von Mailand: Ein leuchtendes Vorbild des Glaubens und der Opferbereitschaft

Ein Martyrium, das über Jahrhunderte hinweg Hoffnung spendet.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos

Gedenktag: 17. September

Götter & Gelehrte – Am 17. September gedenkt die griechisch-orthodoxe Kirche der heiligen Sophia von Mailand, einer außergewöhnlichen Frau, deren Leben von tiefem Glauben, unerschütterlicher Hoffnung und aufopferungsvoller Liebe geprägt war. Ihre Geschichte, die sich zwischen historischen Fakten und Legenden bewegt, ist ein leuchtendes Beispiel für den unbeirrbaren Weg des christlichen Martyriums.

Die heilige Sophia wurde in Mailand geboren und führte ein wohlhabendes Leben. Nach dem frühen Tod ihres Mannes entschied sie sich, ihr Vermögen den Armen zu schenken und ihr Leben voll und ganz Gott zu widmen. Sie hatte drei Töchter, deren Namen Fides (Glaube), Spes (Hoffnung) und Caritas (Liebe) die höchsten christlichen Tugenden symbolisieren. Getrieben von dem Wunsch, ihr Leben für Christus zu opfern, begab sie sich mit ihren Töchtern nach Rom, wo sie während der Herrschaft von Kaiser Hadrian (117–138) lebte.

Zur Zeit der Christenverfolgung wurden Sophia und ihre Töchter verhaftet und vor den Kaiser gebracht. Trotz grausamer Folterungen blieben die drei jungen Mädchen ihrem Glauben treu. Schließlich wurden sie nacheinander hingerichtet. Die verzweifelte, aber dennoch standhafte Mutter beerdigte ihre Kinder mit eigenen Händen, bevor auch sie selbst das Martyrium erlitt. Eine Überlieferung berichtet, dass sie drei Tage nach dem Tod ihrer Töchter verstarb, überwältigt von Schmerz und Erschöpfung.

Die Verehrung der heiligen Sophia reicht weit zurück und hat sich in beiden christlichen Traditionen – der katholischen und der orthodoxen – erhalten. In der orthodoxen Kirche wird ihr am 17. September gedacht. Sie gilt als Schutzpatronin der Witwen und Helferin in Not und Bedrängnis. Ihre Hingabe und Opferbereitschaft haben über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Gläubige inspiriert. Bereits im Mittelalter wurden ihr zu Ehren besondere Sophien-Messen gefeiert.

Das Erbe der heiligen Sophia von Mailand lebt in den Gebeten und Gesängen der Kirche weiter. Ein berühmtes Troparion (4. Ton) preist sie als Mutter der drei göttlichen Tugenden und stellt sie als Vorbild für alle Gläubigen dar:

Es jubelt die Kirche der Erstgeborenen und verehrt die Mutter, die über ihre Kinder frohlockt; denn sie, die nach der Weisheit genannt wurde, hat geboren diejenigen, die auch nach den drei göttlichen Tugenden genannt wurden und jetzt zusammen mit den klugen Jungfrauen als Bräute auf den himmlischen Bräutigam, den Herrn Christus, blicken. Mit ihr frohlocken geistlich auch wir und rufen: ihr Dienerinnen der Dreieinigkeit, Pistis, Elpis und Agape, stärkt uns in Glauben, Hoffnung und Liebe. (jk)

Foto: Hellas-Bote

 

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