Elija – Der Feuerprophet und Himmelsbote Gottes

Am 20. Juli gedenkt die griechisch-orthodoxe Kirche des Propheten Elija, einer der faszinierendsten und bedeutendsten Figuren des Alten Testaments. Seine Geschichte ist geprägt von Mut, göttlicher Berufung und übernatürlichen Zeichen, die ihn als unerschütterlichen Streiter für den wahren Glauben auszeichnen. Bis heute inspiriert seine Gestalt die Gläubigen, und seine Verehrung ist in der orthodoxen Tradition tief verwurzelt.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos

Gedenktag: 20. Juli

Götter & Gelehrte – Elija, dessen Name „Mein Gott ist JHWH“ bedeutet, trat als Prophet im Nordreich Israel im 9. Jahrhundert v. Chr. auf. Seine Mission war klar: Er sollte das Volk Israel zur wahren Anbetung Gottes zurückführen und gegen die Götzenanbetung kämpfen, die durch den Einfluss der phönizischen Königin Isebel im Land Einzug gehalten hatte. Als Prophet war er Zeuge großer Wunder und Prüfungen, von denen die heiligen Schriften berichten.

Eines der bekanntesten Ereignisse in seinem Leben ist die Konfrontation mit den Baalspropheten auf dem Berg Karmel. Hier forderte Elija die Anhänger Baals zu einem Gottesurteil heraus: Wer das Feuer vom Himmel herabrufen könne, solle als wahrer Gott anerkannt werden. Während die Baalspropheten vergeblich flehten, betete Elija zu JHWH – und das Feuer des Herrn verzehrte sein Opfer. Dieses dramatische Zeichen bezeugte die Macht des wahren Gottes und führte zur Vernichtung des Götzenkultes.

Ein weiteres beeindruckendes Ereignis war Elijas Himmelfahrt. Anstatt eines irdischen Todes wurde er in einem feurigen Wagen, begleitet von feurigen Rossen, in den Himmel entrückt. Diese außergewöhnliche Aufnahme in die Gegenwart Gottes machte ihn zu einer einzigartigen Gestalt im Glauben und zur zentralen Figur der Erwartung auf die Wiederkunft des Messias.

Die griechisch-orthodoxe Kirche ehrt Elija als Heiligen und Propheten, dessen Wirken in der gesamten christlichen Tradition eine herausragende Rolle spielt. Er wird oft als Vorläufer des wahren Glaubens gesehen, dessen Eifer und Treue gegenüber Gott als Vorbild für alle Gläubigen dient. Besonders in den Bergregionen Griechenlands trägt die Verehrung Elijas eine tiefgehende Bedeutung. Viele der höchsten Gipfel sind ihm geweiht und tragen den Namen „Profitis Ilias“ (Prophet Elija).

Sein Gedenktag am 20. Juli wird in Griechenland und vielen anderen orthodoxen Ländern mit Prozessionen, Gottesdiensten und traditionellen Feierlichkeiten begangen. In ländlichen Gebieten segnen die Priester an diesem Tag oft die Felder und bitten um den Schutz des Propheten für eine gute Ernte. Eine alte Volksüberlieferung besagt, dass Elija das Wetter beeinflusst, und so wird ihm an seinem Festtag oft ein Wechsel zwischen Hitze, plötzlichen Stürmen und Regen zugeschrieben.

Die Ikonographie des Heiligen Elija zeigt ihn häufig in zwei zentralen Szenen: als feurigen Himmelsfahrer und als Asketen, der von Raben ernährt wird. In der orthodoxen Kunst wird er oft mit einem langen Bart, in prophetischen Gewändern und mit erhobener Hand dargestellt, als Zeichen seiner göttlichen Autorität. Ikonen, die ihn in seinem flammenden Wagen zeigen, sind besonders beliebt und erinnern die Gläubigen an seine außergewöhnliche Nähe zu Gott. (jk)

Foto: Hellas-Bote

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