Ein Tag im Zeichen der Frauen: Yinekokratia

Am 8. Januar erwacht Griechenland zu einem besonderen Fest, das tief in seinen kulturellen Wurzeln verankert ist. Yinekokratia, das Fest der Frauen, wird vor allem in den nördlichen Regionen des Landes, in den Dörfern Mazedoniens und Thrakiens, mit großer Begeisterung gefeiert. Dieser Brauch, der auf die griechische Antike zurückgehen soll, vereint Tradition, Gemeinschaft und einen symbolischen Perspektivwechsel.
Von HB-Redakteurin Ebru Ataman

Aktuell – Im Zentrum des Festtages Yinekokratia steht ein faszinierender Rollentausch: Männer übernehmen an diesem Tag die täglichen Aufgaben der Frauen, während letzte sich in geselliger Runde vergnügen und symbolisch die Führungsrollen übernehmen. So werden Tavernen, Plätze und Versammlungsorte zu lebhaften Schauplätzen des Feierns, während die Männer sich an die ungewohnte Herausforderung der Haus- und Alltagsarbeit wagen.

Yinekokratia ist kein staatlich anerkannter Feiertag, doch seine Popularität in den nördlichen Landesteilen macht es zu einem unverzichtbaren Ereignis. In manchen Dörfern gilt eine weitere Besonderheit: Nur verheiratete Paare dürfen an den Festlichkeiten teilnehmen, was dem Anlass eine zusätzliche zeitliche Note verleiht.

Mit Wurzeln, die bis ins Altertum reichen, bleibt Yinekokratia nicht nur ein Fest der Umkehrung, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der griechischen Tradition – ein Tag, der Frauen feiert und die Rollenverteilung mit einem Augenzwinkern hinterfragt. (ea)

Foto: Alexandra_Koch/Pixabay

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