Noch heute gibt es viele Rezepte mit Kolokási-Knollen, die lange auf Zypern zahlreich angebaut wurden. Die Anbaumengen allerdings sind längst auf dem Rückzug und die Kartoffel gewinnt seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Im Restaurant wird das Gemüse deshalb nur noch selten serviert, es lohnt sich aber ein Blick in die Töpfe der Einheimischen.
Von HB-Redakteurin und Food-Bloggerin Sofia Papadopoulou
Kochen – Dort, wo Kartoffeln nicht ausreichend gedeihen, zählt die Kolokási (Südzypern) oder Kolokaz (Nordzypern) zu den Grundnahrungsmitteln. Bekannt ist die Knolle auch unter den Namen Kolokasie, Wasserbrotwurzel oder Taro (die Bezeichnung hat sich international durchgesetzt). Das stärkehaltige Gemüse ist bis oben gefüllt mit Vitaminen und ihre Zubereitungsmöglichkeiten sind abwechslungsreich.
Gerade in der Karibik und in Afrika wird die Kolokási als bedeutendste Kulturpflanze der Tropen gehandelt und deckt einen großen Teil der verschiedenen Rezepte ab. Die Knolle, die bis zu einer Steckrübe groß werden kann, wird außen geschützt von einer rauen Schale und vor allen Dingen ist sie im rohen Zustand giftig. Auch die Blätter (die als Elefantenohren bezeichnet werden) sind essbar, ist die Kolokási doch reich an Vitamin C und Provitamin A. Wichtig ist aber die Zubereitung, denn im rohen Zustand enthält die Kolokási Calciumoxalat und schleimhautreizende Kristalle. Diese lösen sich beim Kochen auf, danach kann die Knolle sogar frittiert oder gebacken werden.
Die Garzeit ist allerdings etwas länger als bei einer Kartoffeln und sollte immer heiß genossen werden, denn im kalten Zustand werden die Knollen speckig, die an einen Mix zwischen einer Kartoffel und einer Esskastanie erinnern. Wer sie nicht wie eine Kartoffel nutzt, für den bieten sich auch Chips oder dünne Stäbchen (ähnlich wie Pommes frites) an.
Ganz wichtig ist dabei, dass die Knollen, die zur Familie der Aronstabgewächse zählen, nicht gewaschen, sondern nur geschält werden. Gereinigt werden sie (wenn es sein muss) mit einem feuchten Tuch. Ebenfalls durchschneiden kann man die Knolle nicht, aus der dann sofort ein seifenartiger Schleim austritt. Man schneidet die Knolle mit einem scharfen Messer nur ein kleines Stück ein und bricht dieses dann ab. Wer sie probieren möchte … die Taro-Knollen sind in Asia-Shops erhältlich. (sp)