Zwischen urbanem Leben und Natur, die Insel Salamis hat zwei Gesichter

Gerade einmal zwei Kilometer entfernt vor der Küste von #Piräus und #Athen liegt die griechische Insel #Salamis (Salamina). Die größte Insel des Saronischen Golfs ist bekannt durch eine Seeschlacht während der Perserkriege.
Von Redakteurin Ebru Ataman

Attika – Eigentlich hieß die knapp 100 Quadratmeter große Insel vor Athen ja Kychreia. Ihren heutigen Namen erhielt sie von der Nymphe Salamis, in der sich Poseidon verliebt haben soll. Mit ihr zeugte der Gott Kychreus, den schlangenartigen ersten König von Salamis. Unter den Einheimischen wird die Insel zudem Koulouri (Kringel), in Anlehnung an ihr Aussehen, genannt. Gerade einmal zwei Kilometer vor Piräus, dem Hafen von Athen, entfernt liegt das Eiland im Saronischen Golf, einem Seitenarm der Ägäis und ist mit regelmäßig startenden Auto-Fähren hervorragend zu erreichen.

Bekannt wurde Salamis durch die Seeschlacht von Salamis im September des Jahres 480 v. Chr. während der Perserkriege. Foto: Hellas Bote

Bekannt wurde Salamis durch die Seeschlacht von Salamis im September des Jahres 480 v. Chr. während der Perserkriege. Hier, wo die griechische Flotte des Themistokles die Soldaten des persischen Königs Xerxes I. besiegte, liegt heute das Hauptquartier der griechischen Militärflotte. Die Bewohner Athens waren vor der Besetzung durch die Perser auf die Insel evakuiert worden. Diese Schlacht sollte über Jahrtausende hinweg ihren Platz in Dramen sowie Erzählungen finden.
Im 16. Jahrhundert, während der Herrschaft der Türken begann eine vermehrte Ansiedlung albanischer Volksgruppen, welche bis in das 19. Jahrhundert hin andauerte.

Während ein Teil der Insel dicht bewohnt ist und das urbane Leben negative Spuren hinterlassen hat, präsentiert sich der Süden mit wild gewachsenen Aleppo-Kiefern, grünen Hängen und unberührter Natur. Foto: Hellas Bote

Sie ist die größte Insel des Saronischen Golfs, die den Berg Mavrovouni mit seinen 365 Metern umrahmt. Während ein Teil der Insel dicht bewohnt ist und das urbane Leben negative Spuren hinterlassen hat, präsentiert sich der Süden mit wild gewachsenen Aleppo-Kiefern, grünen Hängen und unberührter Natur. Die planlose und unregulierte Bebauung in den 1960er und 1970er Jahren sowie das Fehlen der hierzu nötigen Infrastruktur führt heute noch zu einer Verschmutzung der Nord- und Ostseite.

Mit ihren zahlreichen Restaurants und Tavernen ist die Insel ein beliebtes Ausflugs- und Wochenendziel. Fähren fahren regelmäßig von Paloukia – Perama (Autofähre) Faneromeni – Megara (Autofähre), Paloukia – Piraeus (Personenfähre) sowie Selinia – Piraeus (Personenfähre). Täglich verkehrt die Fähre im Hafen von Paloukia-Perama, die Fahrt dauert 15 Minuten.

Mit ihren zahlreichen Restaurants und Tavernen ist die Insel ein beliebtes Ausflugs- und Wochenendziel. Foto: Hellas Bote

Zu den Sehenswürdigkeiten der Insel gehört das Kloster Faneromeni im nordwestlichen Teil der Insel. Nahe der Küste zwischen Kiefern und Olivenbäumen gelegen, wurde es im 17. Jahrhundert vom Heiligen Laurentios an der Stelle errichtet, an der eine Ikone der Muttergottes gefunden worden sein soll. 1944 wurde das Mönchskloster in ein Nonnenkloster umgewidmet und feiert in jedem Jahr am 23. August ein mehrtägiges Fest, an dem Pilger aus aller Welt zur Verehrung der Madonna teilnehmen.

Im Rathaus von Salamina befindet sich seit 2000 das Museum für Volkskunst und Volkskultur. Zudem konnten zwei der ursprünglich zehn Windmühlen erhalten werden. Im 19. Jahrhundert erbaut, um Weizenmehl zu mahlen, überblicken sie heute die Stadt. Sehenswert hier sind ebenfalls die Profitis-Ilias-Kapelle aus dem frühen 20. Jahrhundert, die Villa Galeos aus den 19. Jahrhundert, die Agios-Minas-Kirche von 1869 oder die Agios-Dimitrios-Kirche von 1806.

Am Kap Konchi präsentiert sich die Insel mit ihrer bestechenden natürlichen Schönheit. Foto: Hellas Bote

Bei Peristeria im Süden der Insel liegt die Höhle des Euripides. Hierhin soll sich der Philosoph zurückgezogen haben um seine Dramen zu schreiben. Auf 115 Meter Höhe gelegen muss der interessierte Besucher einen ganzen Teil zu Fuß zurücklegen und kommt dabei nach gut 250 Metern an einem Dionysos-Heiligtum vorbei. In den Jahren 1998-2000 fanden Archäologen hier einen Kultplatz. Die freigelegten Artefakte sind im Archäologischen Museum Salamis ausgestellt.

Auf 115 Meter Höhe gelegen muss der interessierte Besucher einen ganzen Teil zu Fuß zurücklegen und kommt dabei nach gut 250 Metern an einem Dionysos-Heiligtum vorbei. Foto: Hellas Bote

Nach weiteren 100 Metern eröffnet sich mit der Höhle ein fantastischer Blick auf die Bucht. Die 47 m lange Höhle ist durch den niedrigen Eingang begehbar. Die verschiedene Kammern sind durch teilweise recht enge Gänge verbunden.
In der Spätneolithischen Zeit (5.300 – 4.300 v. Chr.) wurde die Höhle als Kultplatz genutzt, später als Begräbnisort. In der hellenistischen und römischen Zeit wurde die Höhle einem Pilgerort, im 13. – 14. Jahrhundert diente sie als Fluchtort.

Bei Peristeria im Süden der Insel liegt die Höhle des Euripides. Hierhin soll sich der Philosoph zurückgezogen haben um seine Dramen zu schreiben. Foto: Hellas Bote

Ganz in der Nähe liegt der steinerne Leuchtturm Akra Konchi von 1901 bei Peristeria, der im Jahre 2020 umfangreich restauriert wurde. Mitten im Kap Konchi gelegen, präsentiert sich die Insel hier mit ihrer bestechenden natürlichen Schönheit.
Am benachbarten Hafen wurde das Runde Grabmal von Kolones aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. freigelegt. Gelegen auf dem höchsten Punkt einer Halbinsel südwestlich des Ortes Kolones wurden hier mindestens vier Leichname aus derselben Familie beigesetzt. Das eigentlich fast zerstörte Grabmal wurde fast drei Jahre lang bis 2015 wieder aufgebaut. Gefunden wurden drei ausgeraubte Marmorsarkophage mit Körperbestattung und ein Brandgrab. Bronzespiegel, eine Bronzepinzette, eine schwarz-glasierte Salzschale sowie Keramikscherben sind im Archäologischen Museum Salamis ausgestellt.

Ganz in der Nähe liegt der steinerne Leuchtturm Akra Konchi von 1901 bei Peristeria, der im Jahre 2020 umfangreich restauriert wurde. Foto: Hellas Bote

Schöne Strände zum Verweilen bieten die Dörfer Kaki Vigla im Süden der Insel nahe Eandio, Peristeria mit einem Jachthafen oder Psili Ammos im Nordwesten der Insel mit der Kapelle Agios Grigoris aus dem 12. Jahrhundert, einer der ältesten Sehenswürdigkeiten der Insel. Für einen Stopp lohnen sich zudem das Dorf Steno im Nordwesten in der Nähe des Klosters Faneromeni sowie das größere Dorf Vasilika mit einem breiten Sandstrand. (ea)

Foto: Hellas Bote

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