Zum Verwechseln ähnlich: Die Sternbergia und der gelbe Krokus

Acht Arten der Sternbergia sind bekannt, die in Deutschland auch Gewitterblume oder Goldkrokus genannt werden. In Griechenland wachsen die eurasischen und nordafrikanischen Pflanzen aus der Familie der Amaryllis zahlreich zwischen den Felsen und strahlen mit ihrem leuchtenden Gelb. Die aus dem Nahen Osten stammende Sternbergia lutea wird nach Ansicht einiger Experten sogar als die in der Bibel zitierten „Lilien auf dem Felde“ gehandelt.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Zum Verwechseln ähnlich sieht die Sternbergia dem gelben Krokus. Gerade deshalb werden sie auch häufig als Goldkrokus bezeichnet. Doch wer genau hinsieht, dem fallen schnell die Staubfäden auf, von denen der echte Krokus nur drei und der Goldkrokus sogar sechs aufweisen kann. Die Pflanze, die ebenfalls als Gewitterblume bekannt ist, blüht zwischen September und Oktober im gesamten Mittelmeerraum sowie in Zentral- und Südwestasien. In Deutschland kann man das eurasische und nordafrikanische Gewächs aus der Familie der Amaryllis als Zierpflanze für den Garten erwerben.

Bereits seit einigen hundert Jahren wird die Sternbergia lutea kultiviert, weshalb sie weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet zu finden ist. Die aus dem Nahen Osten stammende Art wird von einigen Experten auch als die in der Bibel zitierten „Lilien auf dem Felde“ gehandelt.


Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.

Evangelium nach Matthäus 6,25-34


An Stielen, etwas höher über dem Boden als der Krokus, öffnen sich im Herbst und frühen Winter die goldgelben, kelchförmigen Blüten – wobei Ausnahmen bei den Arten Sternbergia vernalis und Sternbergia candida bekannt sind, die im Frühling blühen. Die Blüten der Sternbergia candida zeichnen sich zudem durch weiße Blüten aus.

Ein weiterer Unterschied zum Krokus ist die Zwiebel, aus der die Sternbergia wächst, während der Krokus eine Knolle bildet. 1601 wurde die Sternbergia in die Gattung Narcissus eingeordnet, 1753 wurde sie zum Teil der Amaryllis-Familie und erhielt 1825 ihre endgültige Einordnung. Ihren Namen erhielt die Gattung zu Ehren des Grafen Kaspar von Sternberg, von der 2015 acht Arten bekannt waren.

  • Türkei: Sternbergia candida
  • Türkei, Iran, Libanon, Irak, Israel, Palästina, Syrien, Ägäische Inseln, Naher Osten: Sternbergia clusiana
  • Süd- und Osteuropa von Spanien bis zur Ukraine, Naher Osten, Marokko, Kaukasus, Algerien: Sternbergia colchiciflora
  • Südeuropa von Spanien bis zum Balkan, Kaukasus, Turkmenistan, Naher Osten, Tadschikistan, Nordafrika (eingebürgert): Sternbergia lutea
  • Kreta: Sternbergia minoica
  • Libanon, Syrien: Sternbergia pulchella
  • Westen der Türkei: Sternbergia schubertii
  • Kaukasus, Zentralasien, Naher Osten: Sternbergia vernalis (pv)
Sternbergia, Goldkrokus, Gewitterblume in Griechenland – Foto: Hellas-Bote