Auf der griechischen Insel Lesbos verbirgt sich ein faszinierendes Naturdenkmal, das die Zeit förmlich eingefroren hat: der Versteinerte Wald von Lesbos.
Von HB-Redakteurin Nadja Becker
Reisen/#Lesbos – Dieses einzigartige Naturphänomen entstand vor etwa 20 Millionen Jahren und bietet heute einen eindrucksvollen Einblick in das Ökosystem der Ägäis-Region während des Miozäns. Der Wald, bestehend aus Hunderten von versteinerten Stämmen von Koniferen und Laubbäumen, erstreckt sich über den westlichen Teil der Insel und ist von den Dörfern Eressos, Antissa und Sigri umschlossen.
Das Gebiet, das von einer außergewöhnlichen Fülle an fossilen Baumstämmen durchzogen ist, wurde zum geschützten Naturdenkmal erklärt und steht unter der Verwaltung des Museums für die Naturgeschichte des Versteinerten Waldes von Lesbos. Doch die fossilen Überreste beschränken sich nicht nur auf diesen Bereich – vereinzelte Pflanzenfossilien sind in vielen Teilen der Insel zu finden, darunter in den Dörfern Molyvos, Polichnitos, Plomari und Akrasi.
Der Versteinerte Wald von Lesbos ist nicht nur ein bedeutendes Naturwunder, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Lesvos Geopark, einem von fünf UNESCO Global Geoparks in Griechenland. Dieser Geopark verbindet den Schutz und die Erforschung der geologischen Vielfalt mit der nachhaltigen Entwicklung der Region.
Im Frühjahr 2014 wurde der Versteinerte Wald von Lesbos für die Vorschlagsliste der UNESCO für das Weltkulturerbe angemeldet – ein Schritt, der die außergewöhnliche Bedeutung dieses prähistorischen Waldes unterstreicht. Wer den Versteinerten Wald besucht, begibt sich auf eine Zeitreise in eine längst vergangene Welt und erhält einen einzigartigen Einblick in die Geschichte unseres Planeten. (nb)