Mobile Geräte im Sommerurlaub: Bei hohen Temperaturen besteht akute Brand- und Explosionsgefahr. Geräte kühl lagern. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Bei Hitzeentwicklung Gerät ausschalten. Im Brandfall Feuerwehr rufen und nicht mit Wasser löschen. TÜV-Verband zum sicheren Umgang mit mobilen Geräten bei Hitze.
Magazin – Elektrische Geräte wie Smartphones, Kopfhörer, E-Book-Reader oder Tablets sind auch im Urlaub nicht mehr wegzudenken. Vor allem das Smartphone ist unverzichtbar, um sich vor Ort zu informieren, zu navigieren oder zu fotografieren. Doch die Sommerhitze kann mobilen Geräten stark zusetzen. „Für akkubetriebene Geräte ist eine Temperatur zwischen 10 und 30 Grad Celsius ideal“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Brandschutzexperte beim TÜV-Verband. „Bei sehr hohen Temperaturen und falscher Handhabung kann es im schlimmsten Fall zu Unfällen mit Personenschäden kommen.“ Um eine Überhitzung mit gefährlichen Folgen zu vermeiden, sollten Verbraucher:innen ihre Geräte vor extremen Temperaturen schützen. Der TÜV-Verband gibt Sicherheitstipps für den Umgang mit mobilen Geräten bei Hitze.
Hitze schadet Smartphone, Tablet und Co.
In den meisten mobilen Geräten sind moderne Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Sie zeichnen sich durch eine hohe Effizienz und Leistungsdichte aus. „Hohe Temperaturen schaden vor allem den flüssigen Elektrolyten in den Akkus und führen zu massiven Leistungsverlusten“, sagt Dinkler. „Bei großer Hitze kann der Akku überhitzen, sich aufblähen und im schlimmsten Fall explodieren.“ Auch die Flüssigkristalle im Display, die Prozessoren und das Gehäuse eines Smartphones können durch direkte Sonneneinstrahlung zum Teil dauerhaft geschädigt werden. Wird das Display zu heiß, macht sich das durch ein Flimmern der Anzeige oder dunkle Flecken bemerkbar. „Besonders problematisch ist es, wenn mobile Geräte in aufgeheizten Autos liegen gelassen werden, vor allem auf dem Armaturenbrett. Im Fahrzeuginneren können schnell Temperaturen von über 50 Grad Celsius erreicht werden, was zu irreparablen Schäden an den Geräten führen kann“, warnt Dinkler.
Mobile Geräte vor hohen Temperaturen schützen
Um mobile Geräte vor Hitze zu schützen, sollten sie im Schatten oder in einer kühlen Umgebung aufbewahrt werden. Um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, sollte das Smartphone am besten im Zimmer bleiben oder in einer Tasche oder einem Rucksack verstaut werden, die nicht in der prallen Sonne stehen. Es ist ratsam, das Gerät mit einem oder besser mehreren Tüchern oder Kleidungsstücken abzudecken. Auf Spiele und Videos sollte an heißen Tagen verzichtet werden, da diese Anwendungen das Smartphone stark beanspruchen und zusätzliche Wärme erzeugen. Nicht benötigte Programme und Funktionen sollten deaktiviert werden, um die Wärmeentwicklung weiter zu reduzieren. Das schont sowohl den Prozessor als auch den Akku.
„Während des Ladevorgangs müssen Verbraucher:innen darauf achten, dass das Gerät nicht überhitzt. Es empfiehlt sich, mobile Geräte in den kühleren Morgen- oder Abendstunden und keinesfalls in der prallen Sonne zu laden „, sagt Dinkler. „Außerdem ist es ratsam, Handy oder Tablet vor dem Laden auszuschalten oder in den Flugmodus zu versetzen, Hintergrundfunktionen zu beenden und das Gerät abkühlen kann.“ Auch das Entfernen der Handyhülle und das Anlehnen an eine feste Stütze tragen zur besseren Luftzirkulation und damit zur natürlichen Kühlung bei. Mobile Geräte bei Hitze in der Hosentasche zu tragen, kann gefährlich werden: „Bei Hitzeentwicklung des Akkus kann es zu Verbrennungen kommen“, sagt Dinkler.
Die meisten modernen Geräte schalten sich bei Überhitzung selbst ab. Geschieht dies nicht automatisch, sollten Verbraucher:innen das Gerät manuell ausschalten und abkühlen lassen. Dabei sollte das Gerät niemals in eine Kühlbox oder den Kühlschrank gelegt werden. Dadurch kann sich Kondenswasser bilden, das das Gerät beschädigt. „Wenn ein akkubetriebenes Gerät zu brennen beginnt, entstehen giftige Dämpfe“, warnt Dinkler. „Verbraucher:innen sollten sich in diesem Fall sofort entgegen der Windrichtung in Sicherheit bringen und die Feuerwehr rufen. Der Kontakt mit den gesundheitsschädlichen Dämpfen ist zu vermeiden. Deshalb ist auch zur eigenen Sicherheit von Löschversuchen abzuraten.“
Akkulebensdauer verlängern
Die Lebensdauer eines Akkus kann durch richtige Pflege und Wartung erheblich verlängert werden. Akkus sollten weder vollständig entladen noch überladen werden. Der ideale Ladezustand liegt zwischen 30 und 70 Prozent. „Verbraucher:innen sollten ausschließlich qualitativ hochwertiges Zubehör verwenden, das mindestens über das CE-Kennzeichen, besser noch über das GS-Zeichen oder ein Siegel einer unabhängigen Prüforganisation wie der TÜV verfügt“, sagt Dinkler. Die Schnellladefunktion sollte nur mit Originalzubehör genutzt werden, da sonst die Lebensdauer der Akkus beeinträchtigt werden kann. Bei Beschädigungen am Gehäuse sollte sofort ein Fachmann aufgesucht werden.
Weitere Informationen sind hier abrufbar: https://www.tuev-verband.de/produkte/produktkennzeichnung/gs-zeichen. (opm)