Im Rahmen der 15. Biennale junger Künstler aus Europa und dem Mittelmeerraum verwandelte sich Thessaloniki 2011 in eine Leinwand politischer und künstlerischer Ausdruckskraft. Unter dem Titel „SYMBIOSE?“ entstand in der Tsimiski-Straße ein beeindruckendes Wandgemälde, das bis heute als Symbol kollektiver Hoffnung und stiller Stärke gilt.
Von HB-Redakteur Jörgos Kontos
Kunst & Kultur – Das Projekt „Face Art – Public Murals Thessaloniki 2011“ brachte internationale Künstler zusammen – darunter der chinesische Streetart-Visionär DAL und die südafrikanische Aktivistin und Künstlerin Faith47. Gemeinsam schufen sie ein monumentales Werk unter dem Motto:
„Symbiose“.
Die Fassade eines Verwaltungsgebäudes im Viertel Ladadika zeigt ein stilisiertes Stadtlabyrinth in kühlen Blautönen. Zwischen geometrisch angeordneten Gebäuden erhebt sich eine Szenerie, die an Traumarchitektur erinnert – surreal und doch geerdet. Im Zentrum: Zwei Häuserkörper, die sich wie Menschen zärtlich umarmen. Ein stummer Protest gegen soziale Kälte, eine Umarmung als Manifest der Solidarität.
Diese visuelle Allegorie auf Symbiose, Fürsorge und Widerstand durchzieht die gesamte Arbeit. Während DALs technische Präzision mechanische Strukturen evoziert, verleiht Faith47 dem Werk emotionale Tiefe und politische Dringlichkeit – eine künstlerische Fusion, die nicht nur Fassaden, sondern auch Denkweisen verschiebt.
Das Werk ist mehr als Ästhetik: Es ist ein Appell, Mauern nicht zu errichten, sondern sie für menschliche Begegnungen zu öffnen. (jk)
