Sonnenröschen: Blütenpracht in sonnigen Lebensräumen

Das Sonnenröschen (Helianthemum) ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae) gehört. Ihr Name leitet sich von den griechischen Wörtern „helios“ (Sonne) und „anthemon“ (Blume) ab, was auf ihre charakteristische Eigenschaft hinweist sich je nach Lichteinfall zu öffnen und zu schließen.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Die Blätter des Sonnenröschens sind meist lanzettlich bis oval, gegenständig angeordnet und haben oft eine ledrige Textur. Sie sind in der Regel grün, können aber je nach Art auch silbrig-grau oder behaart sein. Die Stängel sind meist verholzt und verzweigen sich oft reichlich, um dichte, kissenartige Matten oder buschige Büsche zu bilden.

Die Blüten des Sonnenröschens sind auffällig und können in einer Vielzahl von Farben wie Gelb, Orange, Rosa und Weiß erscheinen. Sie haben fünf Blütenblätter und zahlreiche Staubblätter, die einen kontrastierenden Ring bilden. Blüten stehen einzeln oder in lockeren Trauben oder Büscheln am Ende der Stängel. Sie öffnen sich oft während der sonnigen Tageszeiten und schließen sich in der Nacht oder bei schlechtem Wetter.

Sonnenröschen sind typischerweise in trockenen, sonnigen Habitaten zu finden, wie z.B. auf trockenen Hängen, Felsen, steinigen Böden oder sandigen Küsten. Sie sind in Europa, Nordafrika, Asien und Nordamerika verbreitet und gedeihen besonders gut in Regionen mit mediterranem Klima, wie beispielsweise in Griechenland.

Die Gattung Helianthemum wurde 1753 von Carl von Linné beschrieben. Seitdem haben Botaniker zahlreiche Arten und Unterarten identifiziert und beschrieben, wobei einige davon möglicherweise noch unentdeckt sind. Die taxonomische Klassifikation und Phylogenie der Gattung sind jedoch Gegenstand laufender Forschung und Diskussion. Etwa 100 Helianthemum-Arten und Unterarten in zwei Untergattungen mit zehn Sektionen wurden bis 2017 wissenschaftlich gegliedert. Allerdings ist umstritten, ob es sich um eigene Arten oder Unterarten handelt, weshalb je nach Autor 95 bis 175 Helianthemumarten aufgeführt werden.

In der Geschichte der Botanik haben Sonnenröschen auch eine gewisse kulturelle Bedeutung erlangt. Sie wurden in der traditionellen Medizin zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwendet und haben auch in der Gartenkultur eine Rolle gespielt, wo sie für ihre auffälligen Blüten und ihre Anpassungsfähigkeit geschätzt werden. Bei Krebes- und Magenerkrankungen wurde die Pflanze in der arabischen Volksmedizin eingesetzt, in mediterranen Regionen wird ein Tee aus verschiedenen Sonnenröschen-Arten bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt. Das Gewächs beinhaltet Flavonoide und Gerbstoffe, die wissenschaftlich belegt wurden, weshalb das Gelbe Sonnenröschen auch in der Bachblütentherapie genutzt wird. (pv)


Sonnenröschen (Helianthemum)

Systematik
Kerneudikotyledonen, Rosiden, Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Zistrosengewächse (Cistaceae)
Wissenschaftlicher Name: Helianthemum


Gelbes Sonnenröschen in Thessalien/Griechenland – Foto: Hellas-Bote

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert