Skiathos – Eine Heimat für Romantiker, Wassersportler und Sonnenanbeter

Die kleine Insel #Skiathos, die zu den Nördlichen Sporaden der griechischen Region Thessalien gehört, ist längst kein Geheimtipp mehr. Spätestens seit dem Kinoerfolg „Mamma Mia!“ zieht sie täglich Gruppen von Touristen an. Es lohnt sich daher, die ausgetretenen Pfade der Hotspots zu verlassen und den ruhigeren Teil der Insel zu erkunden.
Von Redakteur Nadja Becker

Skiathos – Elf Kilometer lang und fünf Kilometer breit ist die viertgrößte Insel und kleinste bewohnte der Nördlichen Sporaden. Viel kleiner als die bekannteren Urlaubsinseln Rhodos, Kreta oder Korfu, hat Skiathos jedoch nicht weniger zu bieten als ihre größeren Verwandten.
Der nördliche Teil der Insel ist meist unbewohnt, während im Süden die Touristenspots zu finden sind. Von Frühjahr bis Herbst herrscht hier ein reges Treiben, mehrfach täglich legen hier Boote mit Besuchern an. Mit der Zeit entstanden einige große Hotelkomplexe sowie Villen mit Privatstränden, doch auch der kleine Geldbeutel findet unter den zahlreich angebotenen Ferienwohnungen etwas Passendes.

Elf Kilometer lang und fünf Kilometer breit ist die viertgrößte Insel und kleinste bewohnte der Nördlichen Sporaden. Foto: Hellas Bote

Das Leben selbst pulsiert in der gleichnamigen Stadt Skiathos mit dem kleinen Hafen. An der Hafenpromenade findet jeder Geschmack die richtige Speise mit Blick auf die sanft im Wasser schaukelnden Boote. Mehrfach täglich legt hier die Fähre zwischen Skiathos und Skopelos an, doch aus von Volos, Thessaloniki, Alonnisos oder Amaliapoli ist eine Anreise mit der Fähre möglich. Neben den Fähren ist die Reise per Flugzeug möglich. Mit nur 1.628 Metern ist der Flughafen Alexandros Papadiamantis ist für seine kurze Landebahn und den niedrigen Anflug über das Meer bekannt.

Seit dem Filmerfolg von „Mamma-Mia!“ hat die Insel nochmals an Bekanntheitsgrad gewonnen und viele Anbieter locken mit den Filmorten bis hin zur Kapelle, in der Pierce Brosnan seiner großen Liebe Meryl Streep gekonnt nach Drehbuch einen Antrag gemacht hatte. Daneben locken das Nachtleben, weshalb die Insel besonders bei jungen Besuchern beliebt ist, und die zahlreichen, traumhaften Strände, die entlang der gesamten Inselküste verteilt sind.

Die Kombination aus einem Bad im sauberen Wasser und einem Besuch der Ruinen der Burg sollte sich kein Besucher entgehen lassen, auch wenn beides nicht einfach zu erreichen ist. Foto: Hellas Bote

Wie in Griechenland üblich, startet das Nachtleben jedoch erst spät, so öffnen die meisten Clubs erst nach Mitternacht. Beliebter Treffpunkt ist die Papadiamanti-Straße (benannt nach dem bekannten Schriftsteller Alexandros Papadiamantis (1851–1911)), in der Bars, Tavernen und Boutiquen zum Flanieren einladen. Am nächsten Morgen lohnt sich dann ein Spaziergang durch die schmalen Straßen mit den weißen Häusern und ihren typisch blauen Fensterläden, die gerne für Postkartenmotive genutzt werden.

Am nächsten Morgen lohnt sich dann ein Spaziergang durch die schmalen Straßen mit den weißen Häusern und ihren typisch blauen Fensterläden, die gerne für Postkartenmotive genutzt werden. Foto: Hellas Bote

Neben der Inselhauptstadt selbst, lockt zudem der 433 Meter hohe Bergzug, der Mytikas, welcher die Insel durchzieht und auf dem Wein und Olivenbäume das Bild prägen. Die heimischen Produkte gehören unbedingt bei jeder Reise dazu und wer einen unvergesslichen Blick auf das Meer sucht, dem sei ein Besuch in den Ruinen des Kástros empfohlen. Der Weg auf die Felsspitze ist nicht ganz einfach, lohnt sich aber und danach kann der Kurztripp zu der historischen Stätte mit einer Ruhephase an einem der über sechzig verschiedenen Sandstränden belohnt werden.

Viel zu viele, um sie alle einzeln vorzustellen und sie alle zeichnen sich durch weißen oder goldgelben Sand ebenso wie kristallklares Wasser aus. Die im Norden gelegenen Strände sind häufig schwer über Land zu erreichen, im Hafen gibt es deshalb ein gutes Angebot von Bootsvermietungen. Die Strände im Norden sind ruhig und seltener besucht, im Süden dagegen sind sie touristisch mit Bars, Restaurants und Wassersportangeboten ausgebaut. Wer nicht über Wasser bleiben will, der findet aus Skiathos zudem ein Angebot an Tauchschulen, denn unter Wasser ist jede Menge los vor der Insel. Schwertfische, Thunfische oder Delfine leben zwischen den seltenen roten Korallen, die Abenteurern einen unvergesslichen Urlaub ermöglichen.

Der Koukounariés-Strand gehört zu den beliebtesten Küstenabschnitten der Insel. Sein besonders feiner Sand, umgeben von Pinienwäldern und dem See Strofylia verzaubert die Besucher. Foto: Hellas Bote

Der Koukounariés-Strand gehört zu den beliebtesten Küstenabschnitten der Insel. Sein besonders feiner Sand, umgeben von Pinienwäldern und dem See Strofylia verzaubert die Besucher. Besonders interessant ist zudem, dass er zu den natürlichsten Stränden im Mittelmehr zählt. Bei einer Übernachtung ist der Sonnenuntergang hier ein besonderer Ferientipp. Weitere beliebte Strände sind Lalária, Vromólimnos, Vassilias, Asélinos, Ammos, Achladiás, Mandráki, Maratha, Troulos, Ligaries, Banana, Mega Gialos und Nikotsára.

Weitere beliebte Strände sind Lalária, Vromólimnos, Vassilias, Asélinos, Ammos, Achladiás, Mandráki, Maratha, Troulos, Ligaries, Banana, Mega Gialos und Nikotsára. Foto: Hellas Bote

Erstmals erwähnt wird die Insel übrigens von Herodot in Zusammenhang mit der Schlacht bei Artemision im Jahre 480 v. Chr. erwähnt. Imme wieder wurde die Insel Ziel von Piraten, weshalb sich die Einheimischen in das Kástro zurückzogen. Es gehört ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie das Koster Evangelistra, ein weiterer Stützpunkt der Rebellen, an welchem die Widerstandskämpfer erstmals die griechische Flagge hissten. Interessant sind zudem das verlassene Moni Panagias Ikonistrias und die Halbinsel Boúrtzi. (nb)