Auf der griechischen Insel Milos, bekannt für ihre vulkanischen Ursprünge und die berühmte Venus von Milo, liegt ein Strand der aussieht, als wäre er einer anderen Welt entsprungen.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou
Reisen/Milos – Der Sarakiniko-Strand, mit seinen surrealen weißen Felsformationen und dem tiefblauen Meer, zieht Besucher aus aller Welt an. Doch dieser Strand ist nicht nur wegen seiner einzigartigen Schönheit bemerkenswert. Er birgt eine faszinierende Geschichte, die sowohl die Geologie als auch die Mythologie der Region widerspiegelt.
Sarakiniko befindet sich an der Nordküste der Insel Milos, die zu den Kykladen gehört. Der Strand ist in eine Felslandschaft eingebettet, die durch die Erosion von vulkanischem Gestein entstanden ist. Die weißen Felsen, die den Strand umgeben, bestehen hauptsächlich aus Tuff, einem weichen vulkanischen Gestein, das leicht durch Wind und Wasser geformt wird. Diese einzigartige geologische Beschaffenheit schafft eine Landschaft, die an eine Mondoberfläche erinnert – glatt, weiß und bizarr geformt.
Die Entstehung von Sarakiniko ist eng mit der vulkanischen Aktivität verbunden, die vor Millionen von Jahren die Insel Milos prägte. Durch wiederholte Vulkanausbrüche wurden Asche und Lava über die Insel verteilt, wobei Tuff und andere vulkanische Gesteine abgelagert wurden. Über Jahrtausende hinweg haben Wind und Wasser diese Ablagerungen erodiert und die heutigen, surreal anmutenden Felsformationen geformt. Die weiße Farbe der Felsen stammt von dem hohen Gehalt an Siliziumdioxid im Tuff, das im Sonnenlicht fast leuchtet.
Heute ist Sarakiniko ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Der Kontrast zwischen den strahlend weißen Felsen und dem tiefblauen Wasser des Ägäischen Meeres zieht Fotografen und Naturliebhaber in seinen Bann. Der Strand ist ein idealer Ort zum Schwimmen, Sonnenbaden und Schnorcheln. Wegen der ungewöhnlichen Landschaft und der guten Lichtverhältnisse ist Sarakiniko auch ein begehrter Ort für Fotoshootings und Filmaufnahmen. Trotz seiner Beliebtheit hat der Strand seine natürliche Schönheit und Ruhe bewahrt, was ihn zu einem perfekten Rückzugsort macht.
Der Name „Sarakiniko“ leitet sich von den Sarazenen ab, die im Mittelalter häufig die Ägäis unsicher machten. Der Legende nach nutzten sie die Buchten von Milos, einschließlich Sarakiniko, als Verstecke für ihre Schiffe. Es wird erzählt, dass die weiße Landschaft von Sarakiniko dazu beitrug, ihre Schiffe zu tarnen und vor Feinden zu verbergen. Eine weitere Legende besagt, dass die bizarren Felsformationen einst von Meeresnymphen bewohnt wurden, die die Schönheit des Ortes bewachten und die Inselbewohner vor den Sarazenen schützten. (sd)