Restaurierung und Förderung des Heiligen Nikolaus Ragavas in Plaka

Das griechische Kulturministerium treibt die Sanierung, Instandhaltung, Restaurierung und Aufwertung der historischen Kirche Agios Nikolaos Ragavas in Plaka voran.

Aktuell/Athen – Sie ist eines der bedeutendsten erhaltenen byzantinischen Bauwerke Athens, prägt das Viertel um die Akropolis und ist der Überlieferung nach mit der Familie von Kaiser Michael I. Ragavas verbunden. Das Projekt umfasst die Restaurierung und Aufwertung der Kirche, die Erhaltung ihrer Dekoration sowie die Modernisierung ihrer elektromechanischen Anlagen.

Die Kulturministerin Lina Mendoni erklärte: „Die Kirche des Heiligen Nikolaus von Ragavas ist ein bedeutendes byzantinisches Bauwerk Athens und ein Zeugnis der ununterbrochenen Kontinuität der Stadtgeschichte. Da sie sich innerhalb der Schutzzone der archäologischen Stätte der Akropolis und zusammen mit den anderen Bauwerken am Nordhang des Felsens befindet, vervollständigt ihre Präsentation die Kulturroute, die die historische Kontinuität der Hauptstadt hervorhebt. Gleichzeitig ist die Kirche des Heiligen Nikolaus von Ragavas, ein emblematisches Beispiel mittelbyzantinischer Architektur, Teil der Route bedeutender christlicher Denkmäler Athens, die aufgrund der dominanten Antike oft in Vergessenheit geraten.“

Foto: Griechisches Kulturministerium

Der Tempel befindet sich an der Kreuzung der Straßen Prytaneio und Epicharmou. Er wurde um die Mitte des 11. Jahrhunderts gegründet. Man unterscheidet vier Hauptbauphasen des Monuments:

1. Die ursprüngliche Kirche (11. Jahrhundert) – kreuzförmiger Grundriss mit Kuppel,

 2. Der Wiederaufbau der Ostseite (spätes 17. Jahrhundert),

3. Die Erweiterungen aus dem 19. Jahrhundert mit der Kapelle Agia Paraskevi und dem Westsaal,

4. Die Hinzufügung eines Glockenturms nach 1917.

In den Jahren 1979–1980 wurde die byzantinische Morphologie eines Teils der Nordfassade teilweise wiederhergestellt und die achteckige Kuppel im athenischen Stil nahezu vollständig restauriert. Dabei wurde an einer Säulenhalle der Kuppel eine Inschrift mit einer Anrufung und einem Hinweis auf den Namen Leon Ragavas entdeckt. Die Inschrift stammt aus der Zeit nach der Mitte des 11. Jahrhunderts und ist ein wichtiges Dokument für die Bestimmung des möglichen Stifters der Kirche und die Datierung ihrer Gründungsphase. In den Jahren 1999–2000 wurde das umliegende Gelände der Kirche gestaltet. 2007, 2013 und 2017 wurden die Dächer saniert, um Probleme mit eindringendem Regenwasser zu beheben. 2019 wurde die Kuppel restauriert, nachdem sie 2016 durch einen Blitzeinschlag beschädigt worden war. Die Kirche weist eine in der Neuzeit in verschiedenen Phasen entstandene Malerei mit zahlreichen dekorativen Elementen auf. Es gibt auch mehrere figurative Darstellungen einer Westernfigur.

Hinsichtlich der Pathologie des Denkmals wurden strukturelle Probleme aufgrund der Materialalterung, seismischer Belastungen, anthropogener Einflüsse und erhöhter Luftfeuchtigkeit festgestellt. Das Mauerwerk weist einen mäßigen Erhaltungszustand auf; an den Säulen sind Risse zu erkennen, während die vorhandenen elektromechanischen Anlagen sehr alt sind. Das Projekt umfasst statische Verstärkungsmaßnahmen, die Instandhaltung der Wandmalereien und der Steinelemente sowie die Neugestaltung des Umfelds. Besonderes Augenmerk liegt auf der Behebung von Feuchtigkeits- und Schadensproblemen, die die authentische Struktur und Dekoration des Denkmals gefährden. Die elektromechanische Untersuchung beinhaltet Einzelstudien für Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Heizung, Beleuchtung, Elektrizität, Beschallung und Sicherheitssysteme. (opm)

Foto: Griechisches Kulturministerium