Zwar wurde mittlerweile die wichtige Autobahn zwischen Athen und Thessaloniki wieder freigegeben und die Stromversorgung in den meisten Gebieten konnte wieder hergestellt werden, aufgrund der zahlreichen Tierkadaver ist die Seuchengefahr jedoch weiterhin hoch.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Griechenland – Die Helfer tragen Mundschutz, der Geruch der verwesenden Tierkadaver frisst sich in die Kleidung und durch die Masken. Für die Moskitos ein gefundenes Fressen, doch mit ihnen steigt die Seuchengefahr in den überschwemmten Gebieten weiterhin an. Zwar konnte nach der verheerenden Naturkatastrophe die Stromversorgung größtenteils wieder hergestellt werden, es gibt aber immer noch Probleme mit der Wasserversorgung. Das Gesundheitsministerium teilte auf einer Pressekonferenz des Krisenstabes mit, dass es bislang keine Hinweis auf eine sich ausbreitende Krankheit geben würde, Menschen mit Fieber oder Magen-Darm-Symptomen sollten allerdings unverzüglich einen Arzt aufsuchen, denn es wurden mittlerweile über 270 Fälle von Gastroenteritis und über 300 Fälle von Atemwegsinfektionen in Thessalien. In der Hafen- und Studentenstadt Volos muss das Wasser zunächst abgekocht werden, trinken dürfen die Bewohner nur Mineralwasser.
Ebenfalls die Autobahn zwischen Thessaloniki und Athen konnte für Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen wieder geöffnet werden, die Bahnstrecke bleibt aufgrund der Zerstörungen voraussichtlich für längere Zeit gesperrt. Nachdem teilweise mehr als 700 Liter Regen pro Quadratmeter Anfang September gefallen waren, werden jetzt, mit dem Absinken des Wassers, erst die unfassbaren Schäden sichtbar. (mv)