Lost Frequencies im Kurpark: Eine Nacht wie ein schwebender Traum aus Klang und Licht

Es war, als hätte der Aachener Kurpark selbst für einen Abend die Schwerkraft verloren. Die Bäume glitzerten, die Luft vibrierte – und mittendrin stand Félix De Laet, besser bekannt als Lost Frequencies, der Magier der sanft pulsierenden House-Beats.
Von HB-Redakteurin Sabrina Köhler

Magazin – Am Montagabend verwandelte er die Kurpark Classix in eine Klangkathedrale unter freiem Himmel, in der jeder Ton wie ein funkelnder Stern am Sommerhimmel aufleuchtete. Von der ersten Minute an legte sich ein Rausch der Leichtigkeit über die Menge. Lost Frequencies spielte nicht einfach ein Set – er zeichnete ein Gemälde aus Sound, ein sich stetig wandelndes Mosaik aus elektronischen Wellen, poppigen Melodien und Stimmen, die wie ferne Gestirne in seiner Klangwelt aufblitzten. Sein Pult wurde zum Altar, sein Taktstock ein unsichtbarer Strom, der tausende Körper gleichzeitig in Bewegung versetzte.

Foto: Hellas-Bote/Sabine Jandeleit

Als die vertrauten Klänge von „Are You With Me“ aufstiegen, antwortete das Publikum nicht nur lautstark, sondern mit einem kollektiven Aufatmen – als hätte ganz Aachen gewartet, diesen Satz endlich in die Nacht hinauszusingen. Später, bei „Where Are You Now“, verschmolzen Stimmen und Beats zu einem einzigen, alles umarmenden Klangkörper. Für einen Moment war es, als stünde die Zeit still.

Die Bühne erstrahlte im Wechselspiel aus Laserlicht und Schatten, während der warme Spätsommerabend über der Stadt lag. Menschen tanzten, lachten, verloren sich im Rhythmus – ein Miteinander, das ebenso organisch wie ekstatisch wirkte. Lost Frequencies formte aus Musik eine Atmosphäre, die gleichzeitig intim und weltumspannend war. „We are with him“ – was zuvor als Ankündigung klang, wurde zur Wahrheit eines ganzen Abends. Denn in dieser Nacht war niemand allein, sondern jeder Teil eines großen, pulsierenden Herzschlags. (sk)

Foto: Hellas-Bote/Sabine Jandeleit