Kulturministerin Lina Mendoni eröffnete im Palastmuseum in Peking die Ausstellung „Daedalus, Legenden von Kreta“, die vom Archäologischen Museum von Heraklion in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Museum und dem Kulturministerium organisiert wurde.
Aktuell/Kunst & Kultur – Die Ausstellung ist ein Großereignis anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Palastmuseums. Ausgestellt werden 172 antike Objekte aus den Sammlungen des Archäologischen Museums von Heraklion – viele davon wurden noch nie ausgestellt und andere sind noch nie ins Ausland gelangt – und decken einen großen zeitlichen Bereich von der Vorgeschichte bis zu den historischen Perioden Kretas ab.

Lina Mendoni bemerkte in ihrer Begrüßungsrede bei der Eröffnungszeremonie, dass diese besondere Ausstellung „ein Beweis für die zeitlosen und stetig wachsenden kulturellen Bindungen zwischen Griechenland und China ist. Unsere beiden Länder sind Säulen der globalen Zivilisation, mit einer ruhmreichen Vergangenheit, die von brillanten Errungenschaften in Philosophie, Kunst, Wissenschaft und Technologie geprägt ist. In der großen historischen Diachronie wurden unsere Kulturen durch die ständige Suche nach Wissen, den Forschergeist und die tiefe Wertschätzung kreativen Genies geprägt, aus dem Innovationen hervorgehen… In den letzten Jahren wurden in angesehenen chinesischen Museen immer mehr Ausstellungen griechischer Altertümer gezeigt. Diese Ausstellungen bieten den Chinesen eine einzigartige Gelegenheit, das Handwerk, die wissenschaftlichen Errungenschaften und die philosophischen Ideen, die die antike griechische Zivilisation geprägt haben, aus erster Hand zu erleben… Die Ausstellung, die wir heute eröffnen, setzt diese wichtige Tradition fort und lädt die Besucher ein, die faszinierende Welt der Technologie zu entdecken, die sich im antiken Kreta entwickelt hat. Der Name Daedalus ist ein Synonym für Einfallsreichtum. In der griechischen Mythologie war Dädalus ein Meisterhandwerker, ein Innovator, dessen Intelligenz und handwerkliches Können die Grenzen seiner Zeit übertrafen. Er entwarf das komplexe und chaotische Labyrinth für König Minos, ein Wunderwerk der Ingenieurskunst, das Kreativität und Komplexität symbolisiert. „Das Erbe von Daedalus ist tief in den technologischen Errungenschaften des minoischen und mykenischen Kreta verwurzelt.“
Wie der Minister betonte, „demonstrieren die 172 einzigartigen Exponate die außergewöhnlichen technologischen Fähigkeiten der antiken kretischen Gesellschaft. Von fortschrittlichen Metallverarbeitungstechniken und architektonischen Meisterwerken über aufwendige Werkzeuge bis hin zu bahnbrechenden Schiffsbaumethoden ist der Einfallsreichtum dieser frühen Ingenieure wahrhaft erstaunlich. Diese Innovationen legten nicht nur den Grundstein für den zukünftigen technologischen Fortschritt in Griechenland, sondern beeinflussten auch andere antike Zivilisationen und unterstrichen die Vernetzung der menschlichen Entwicklung.“
Zum Abschluss ihrer Rede betonte Lina Mendoni, dass „das außergewöhnliche Palastmuseum in der Verbotenen Stadt der ideale Ort für die Daedalus-Ausstellung ist und ihre Kraft verstärkt, Wissenschaftler, Studenten und Besucher zu inspirieren, den immensen Beitrag antiker Zivilisationen zu erforschen und den zeitlosen Charakter menschlicher Kreativität anzuerkennen.“
Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie folgte im Rahmen der vom Palastmuseum organisierten Reihe wissenschaftlicher Seminare für Spezialisten im Kulturmanagement ein Vortrag des Kulturministers zum Thema „Die Rolle von periodischen und Wanderausstellungen in der Kulturdiplomatie“. Lina Mendoni analysierte, wie Museumsausstellungen zur Stärkung der Auswärtigen Kulturpolitik beitragen und stellte fest, dass „Ausstellungen nicht nur ästhetische Ansätze sind, sondern Instrumente zur Stärkung der internationalen Beziehungen, die die Werte der Vielfalt, des Respekts und der Gegenseitigkeit fördern.“
Anschließend folgte ein Vortrag des Generaldirektors des Archäologischen Museums von Heraklion und Kurators der Ausstellung „Daedalus“ im Palastmuseum, Dr. Stellas Chrysoulaki, zum Thema „Im Land des Labyrinths. Minoische Paläste des 2. Jahrhunderts v. Chr.“, in dem die minoische Zivilisation, ihre Errungenschaften und ihre kulturellen Kontakte mit der Mittelmeerwelt und insbesondere Ägypten und dem Osten vorgestellt wurden.
Den Abschluss der Eröffnungszeremonie bildete eine Führung durch Lina Mendoni durch die Ausstellung zum Thema „Chinesische Gärten – Westliche Gärten“ im Palastmuseum. Der Kulturminister wurde bei allen Veranstaltungen vom griechischen Botschafter in Peking, Evgenios Kalpyris, und der Generaldirektorin für Altertümer und kulturelles Erbe, Olympia Vikatou, begleitet.
Arbeitstreffen mit dem Direktor des Palastmuseums
Am Rande der Ausstellungseröffnung traf sich Kulturministerin Lina Mendoni mit Museumsdirektor Wang Xudong zu einem Arbeitstreffen. Lina Mendoni betonte, dass es Griechenland eine besondere Ehre sei, wenn das Palastmuseum sein hundertjähriges Bestehen mit einer Ausstellung über die antike griechische Zivilisation feiert. Wang Xudong zeigte sich beeindruckt von der Ausstellung und wies darauf hin, dass sie die tiefe und substanzielle Zusammenarbeit zwischen Griechenland und China im kulturellen Bereich bestätige. Er dankte Lina Mendoni für die bestehende Zusammenarbeit und äußerte seine Absicht zu weiteren gemeinsamen Aktionen, wobei er gezielte Ausstellungen einzigartiger Objekte aus den wertvollen Sammlungen des Museums in griechischen Museen vorschlug. (opm)
