Die G7-Staaten haben in Turin vereinbart, gemeinsam gegen den weltweiten Wassermangel und die Wasserverschmutzung vorzugehen. Die Länder sehen sich verantwortlich für einen großen Teil der Umweltprobleme und setzen sich weitere ambitionierte Ziele.
Magazin – Das Treffen der Minister für Klima, Energie und Umwelt der G7-Staaten war selten so ambitioniert, wie in diesem Jahr. Neben dem Schutz der weltweiten Wasserversorgung vereinbarten die sieben führenden Industriestaaten den Kohleausstieg bis spätestens 2035. Mit einem Plastikabkommen soll außerdem die weltweite Plastikverschmutzung auf Null reduziert werden.
„Einmal mehr zeigen die G7, dass sie bereit sind, die drei existentiellen Krisen unserer Zeit – die Klimakrise, das Artenaussterben und die Verschmutzungskrise – entschlossen anzugehen. Die G7-Staaten tragen bei der Lösung dieser Krisen eine besondere Verantwortung, weil sie einen großen Teil des weltweiten Ressourcenverbrauchs und die damit verbundenen Schäden an Klima und Umwelt verursachen,“ sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum Abschluss des Treffens.
Wasser zukunftsfähig managen
Mit dem Vorsatz eine Wasserkoalition zu gründen, wollen die G7 ihr gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen die globale Wasserkrise besser abstimmen. Um der weltweiten Verschmutzung des Wassers und dem Wassermangel entgegenzutreten, will die Koalition Strategien und Maßnahmen für ein integriertes Wassermanagement entwickeln. Damit soll der nun anlaufende Vorbereitungsprozess zur UN-Wasserkonferenz 2026 begleitet werden.
Ministerin Lemke hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass die G7-Staaten das 2023 vereinbarte UN-Abkommen zum Schutz der Hohen See (BBNJ-Abkommen) bald umsetzen soll. „Die G7 haben heute historische Beschlüsse gefasst, die zeigen, dass wir es ernst meinen, mit der Bekämpfung der globalen Umwelt- und Klimakrisen,“ freut sich Lemke.
Plastikverschmutzung global begegnen
Auch gegen die weltweite Plastikverschmutzung wollen sich die G7 stark machen und stehen zu einem abgestimmten Vorgehen gegen die weltweite Plastikverschmutzung – vor allem auch der Meere. Die Staaten streben den Abschluss der Verhandlungen für ein globales, rechtlich verbindliches Plastikabkommen bis Ende des Jahres an. Zugleich unterstreichen sie ihr eigenes Ziel aus dem Vorjahr, jegliche zusätzliche Plastikverschmutzung bis 2040 sogar auf Null zu reduzieren.
Als Industrieländer tragen die G7 eine besondere Verantwortung durch ihre starke Nachfrage nach natürlichen Ressourcen aus der gesamten Welt. Denn der Abbau und die Verarbeitung dieser Ressourcen benötigt zumeist viel Wasser und verschmutzt die Umwelt. Vor allem die fossilen Energiequellen haben zur globalen Klimaerwärmung beigetragen. Viele Maßnahmen, mit denen die dadurch bedingten Umweltbelastungen reduziert und schließlich ganz beendet werden sollen, gibt es auch schon. Doch vielfach fehlt es an koordiniertem Vorgehen. (opm)